Helloween-Debüt WALLS OF JERICHO feiert sein 40. Jubiläum

1985 war ein Schlüsseljahr für die deutsche Metal-Szene: Mit WALLS OF JERICHO veröffentlichten Helloween ihr erstes Album. Das Werk sollte nicht mit der im selben Jahr erschienenen EP HELLOWEEN verwechselt werden, denn das Debütalbum markierte den eigentlichen Startschuss für eine Karriere, die den europäischen Power- und Speed Metal prägen sollte.

Kai Hansen zwischen Mikro und Gitarre

Damals war die Band noch ein Quartett. Gitarrist Kai Hansen übernahm für WALLS OF JERICHO letztmalig zusätzlich den Gesang – eine Doppelrolle, die ihn bald überforderte. Erst 2021, auf dem Album, das erneut den kreativen Namen HELLOWEEN trägt, kehrte er als Sänger zurück. Vorher hatte die Band vergeblich versucht, Ralf Scheepers (damals Tyran’ Pace, später Gamma Ray, heute Primal Fear) zu gewinnen. Schließlich stieg der gerade mal 18-jährige Michael Kiske ein und wurde zur Stimme der kommenden Klassiker.

Härter, rauer, kompromissloser

Musikalisch klingt WALLS OF JERICHO deutlich härter als die Nachfolger. Hansens kraftvoller, manchmal leicht schiefer Gesang und die weniger fröhlichen Themen verleihen der Platte einen besonderen Biss. Wo spätere Alben hymnisch und melodisch glänzten, regierte hier noch die rohe Energie.

Zuletzt aktualisiert am 18. November 2025 um 11:04 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Von 9 auf 16 Songs

Die ursprüngliche LP enthielt neun Stücke. Mit der CD-Veröffentlichung von 1988 wurde das Paket erweitert: Die EP HELLOWEEN sowie die Single ‘Judas’ kamen hinzu, sodass aus neun Liedern stolze 16 wurden. Wer heute eine CD mit nur 15 Titeln besitzt, muss sich nicht sorgen – die erste Pressung verband ‘Walls Of Jericho’ und ‘Ride The Sky’ zu einem einzigen langen Track.

Kuriose Fehlprägungen und die Neuauflage

Einige Fans staunten nicht schlecht, als ihre CD plötzlich Celtic Frosts TO MEGA THERION abspielte. Dies ist jedoch kein Bootleg, sondern eine seltene Fehlpressung aus den späten Achtzigern, die für Verwirrung sorgte. Solche Produktionspannen sind heute legendäre Sammlerstücke.

2006 erschien eine Neuauflage mit Bonusmaterial, darunter unter anderem zwei Live-Aufnahmen und mehrere Remixe. Damit wurde das Album für eine neue Generation zugänglich gemacht und gleichzeitig mit frischem Material angereichert.

Funfact: Halloween trifft Helloween

Das Intro von ‘Starlight’ stammt aus einem Werbefilm, der im Horrorstreifen ‘Helloween III’ zu sehen ist – jenem Film, der als einziger der 13 Filme starken Reihe nichts mit Michael Myers zu tun hat. Ursprünglich sollte der zweite Teil das endgültige Ende der Figur markieren, doch die Fans machten dem Plan einen Strich durch die Rechnung. So kam es, dass wir in den Genuss von vielen weiteren Scheintoden des Messermörders kamen.

WALLS OF JERICHO bleibt ein faszinierendes Dokument der frühen Helloween-Jahre. Ein Album, das den Grundstein für den europäischen Power Metal legte – und bis heute nichts von seiner Wucht verloren hat.


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Quelle: METAL HAMMER.de