„Ich weiß nicht, was Ruhestand bedeutet.“ 

Früher in diesem Jahr erklärte Don Dokken in einem Interview, dass er kürzertreten und sogar „möglicherweise noch in diesem Jahr“ sein letztes Konzert mit Dokken spielen wolle. Allzu verwunderlich wäre es angesichts seines Alters und seiner körperlichen Verfassung nicht. 2019 musste er sich einer Hals- und Wirbelsäulenoperation unterziehen. Seitdem ist sein rechter Arm fast vollständig gelähmt.

Alt, aber kein Rentner

Im Gespräch mit Talkin‘ Bout Rock erklärt Dokken zunächst: „Ich kann nicht mehr Gitarre spielen, was mich total ärgert.“ Der operierende Arzt sei schlichtweg ein Stümper gewesen, und so „kam einfach ein Unglück nach dem anderen.“ Aber singen könne er ja noch. Und das tut er. Immerhin hatte die Band dieses Jahr einige Auftritte, und erste Bestätigungen für 2026 gibt es ebenfalls. Bezüglich seiner Aussage aus einem Interview im Frühjahr rudert der 72-Jährige nun jedoch zurück und meint: „Ich weiß nicht, was Ruhestand bedeutet.“ 

Dokken stellt klar: „Als ich sagte, ich denke über den Ruhestand nach, meinte ich eigentlich, dass wir es etwas ruhiger angehen lassen werden. Wir wollen keine 250 Konzerte im Jahr spielen.“  Im Alter ändern sich einfach Interessen und Prioritäten. „Man möchte zu Hause sein, seine Karriere genießen, all den Erfolg, den man hatte. Man möchte zu Hause im Garten arbeiten, Dinge bauen und so weiter, das Haus renovieren. Und man möchte nicht mehr in einem Tourbus leben, denn wir sind ja jetzt älter.“ Früher sei er auf Tour gewesen, um seine Rechnungen bezahlen zu können; heute habe er die Wahl. „Wenn wir jetzt spielen, dann nur noch zum Spaß.“

Da die letzten Konzerte zusammen mit Lynch Mob oder auch Gitarrist George Lynch im Einzelnen absolviert wurden, ging es im Interview auch um die Möglichkeit einer neuen EP mit der klassischen Dokken-Besetzung. Die Zwistigkeiten aus der Vergangenheit scheinen beigelegt. „Es macht Spaß, mit George auf der Bühne zu stehen“, gibt Don Dokken an. Die beiden verstehen sich aktuell gut. Zwar steht jetzt erst einmal eine Pause an, „aber ich würde nicht sagen, dass wir in Rente gehen. Wenn die Jungs Lust haben, sich zusammenzutun und mir Musik zu schreiben, schreibe ich die Texte und singe sie. Und ich werde wie immer mitmachen. So sieht es momentan aus.“


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Quelle: METAL HAMMER.de