Ozzy Osbourne vs. Black Sabbath: Scheiben-Showdown

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HEAVEN AND HELL

1. ‘Neon Knights’

Auf den letzten Drücker geschrieben, stellt das finale Songwriting-Ergebnis der neuen Band-Konstellation den Opener des Albums. Im flotten ‘Paranoid’-Galopp legt die Band los, und Dios dramatische Gesangsvorstellung macht keine Gefangenen. Ein stromlinienförmig schimmernder Song, der den Hard Rock-Ritterschlag verdient. Und das, obwohl sich Tony Iommi laut eigener Aussage mit schnellen Songs schwerer tut als mit langsamen.

2. ‘Children OF THE SEA’ The Sea’

Das erste Song-Ergebnis der neuen kreativen Kollaboration. Das ruhige, Folklore-hafte Intro (und dessen Reprise inmitten des Songs) erinnert zunächst an Led Zeppelin, bevor es mit Dios dringlichem Gesang zu einem ingeniösen Iommi-Riff-Stampfer gerät.

3. ‘Lady Evil’

Zähnefletschender und mit seiner Blues-Basis näher am Hard Rock der Siebziger zollen Black Sabbath (textlich) ihren düsteren Wurzeln Tribut. Ein Song, den Glenn Danzig vermutlich nur zu gerne geschrieben hätte, der aber auch ganz gut auf ein frühes W.A.S.P.- oder Mötley Crüe-Album gepasst hätte.

4. ‘Heaven And Hell’

Ein melodischer, majestätischer Schlepper zum moralischen Komplex „Freier Wille“, von dem man meinen könnte, dass er etwas von Survivors ‘Eye Of The Tiger’ vorwegzunehmen scheint. Schöne Chöre und Dios Vokalisen im Mittelteil runden zusammen mit Butlers fluffigen Bassfiguren den himmlischen Hymnencharakter dieses hervorragenden, knapp siebenminütigen Titel-Tracks ab, der zum Ende hin mit einem überraschenden Tempoanstieg aufwartet, bevor er mit mittelalterlichen Zupfgitarren ausklingt. Dios Song-Favorit des Albums.

5. ‘Wishing Well’

Eine unangestrengte, hocheingängige und dabei doch melodisch herrlich einfache (Hard) Rock-Nummer, die (auch) Dios Lieblingswettererscheinung thematisiert: „Then think of a rainbow and I’ll make it come real / Roll me, I’m a never ending wheel.“

6. ‘Die Young’

Die dritte Single-Veröffentlichung von HEAVEN AND HELL eröffnet mit wabernden Keyboardsounds und einer blutenden, Gary Moore-haften Gitarre von Iommi. Dann setzt – metallisch forsch – ein Black Sabbath-typischer Riff-Sturm ein. Dass im Refrain effektiv die Schlagzahl zurückgeschraubt wird und Dio in die höheren Lagen geht, stellt sich als gelungene Überraschung heraus.

7. ‘Walk Away’

Ein Hard-Rocker mit gehörigem Chartknacker-Potenzial (auch wenn der Song überraschenderweise keine Single-Auskopplung war).

8. ‘Lonely Is The Word’

Der brodelnde Heavy Blues-Abschluss-Song zählt zu den erklärten Favoriten von Schlagzeuger Bill Ward. Auch hier setzt man das für das Album charak­teristische Wechselbad aus drückenden, lauten sowie zurückgenommenen, leisen Passagen effektiv ein. Darüber hinaus darf Iommi in seinem auffallend ­schönen Solo zum Fade-Ausklang fachkundig dem Blues frönen.

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BLIZZARD OF OZZ

1. ‘I Don’t Know’

Der perfekte Eröffnungsgong für Ozzy Osbournes Soloeinstand wird später zum festen Setlist-Kandidaten bei den Liveshows des Madman. Rhoads’ Knusper-Riff sowie lässige Licks lassen bis zum heutigen Tag Gitarristenherzen höherschlagen. Und der melodiöse sowie beruhigte Mittelteil evoziert ein wenig ‘Sabbath Bloody Sabbath’.

2. ‘Crazy Train’

Kein Song über Madman Ozzys persönliche Verrücktheiten, sondern vielmehr ein kritischer Kommentar zum Kalten Krieg und der konstanten Auslöschungsbedrohung. Als Abschluss von Ozzys Aston-Abschieds-Set ist dies die letzte Nummer, die Osbourne jemals auf der Bühne singen sollte. Und sie entwickelt posthumes Potenzial: ‘Crazy Train’ steigt nach Ozzys Ableben in die US Billboard Hot 100 auf Platz 46 ein und generiert in den USA über neun Millionen Streams.

3. ‘Goodbye To Romance’

Ozzys erste The Beatles-Balladen-Hommage in einer Reihe von vielen, deren Titel dem The Everly Brothers-Hit ‘Bye Bye Love’ entlehnt ist. Textlich kommt die Nummer relativ offensichtlich auf die Trennung des Sängers von Black Sabbath zu sprechen: „Say goodbye to romance, yeah / Goodbye to friends, I tell you / Goodbye to all the past / I guess that we’ll meet, we’ll meet in the end“. Insbesondere mit letzterer Vermutung sollte Ozzy Recht behalten.

4. ‘Dee’

Rhoads’ passenderweise in D-Dur gespieltes, klassisch inspiriertes, knapp 50-sekündiges Gitarreninstrumental ist seiner Mutter Deloris gewidmet und zeugt von den emotionalen Ausdrucksfähigkeiten des juvenilen Flitzefingers.

5. ‘Suicide Solution’

Ein Song über Alkoholmissbrauch, wahlweise von Bon Scotts Tod oder Ozzys eigenem Trinkerwerdegang inspiriert. „Wine is fine but whiskey’s quicker / Suicide is slow with liquor“, heißt es in dem Text, der keineswegs geheime Suizidanweisungen parathält. Entsprechend erweist sich die 1985 eingereichte Klage der Eltern des Selbstmörders und Ozzy-Fans John McCollum als haltlos.

6. ‘Mr. Crowley’

Don Aireys Orgelintro evoziert Hammer Horror-Stimmung und lässt ein Cameo von Vincent Price erwarten. Der Song über den britischen Okkultisten Aleister Crowley ist textlich ein cleverer Rückgriff auf die Black Sabbath von Anbeginn begleitenden Satanismusvorwürfe. Rhoads’ superber Etüden­erguss auf dieser zweiten und letzten Single-Auskopplung gerät zum Solostandard für Achtziger-Axthelden.

7. ‘No Bone Movies’

Der einzige Track, an dem Schlagzeuger Lee Kerslake kompositorisch beteiligt war. Nach dem gemeinsamen Besuch einer Erwachsenenfilmvorstellung von Osbourne, Rhoads und Daisley drückt der Bassist mit diesem Titel seine ablehnende Haltung zu Pornografie aus.

8. ‘Revelation (Mother Earth)’

Eine Warnung, die früh die Notwendigkeit eines Umweltschutzbewusstseins auf den Plan ruft: „I had a vision, l saw the world burn / And the seas had turned red / The sun had fallen, the final curtain / In the land of the dead“, heißt es in Daisleys Text. Musikalisch ist die Nummer klassisch-progressiv geprägt und enthält erweiterte Piano-Passagen.

9. ‘Steal Away (The Night)’

Ein eher klassischer Hard-Rocker beendet Ozzys ersten Albumalleingang. Dabei fungiert der Song nach dem eher introvertierten ‘Revelation (Mother Earth)’ auch als abschließende Energiespritze. „Mir gefiel die Idee, das Album mit einer Uptempo-Nummer zu beenden, genauso wie ich ‘Paranoid’ als Finale des Livesets mochte“, so Ozzy.

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Quelle: METAL HAMMER.de