Kritik zu Schandmaul KNÜPPEL AUS DEM SACK
Mit über zwanzig Lenzen gehören Schandmaul zwar schon beinahe zum alten Eisen, von einer Staubschicht ist jedoch weit und breit keine Spur. Es scheint sogar, als ob die Münchener Formation mit den Jahren immer besser wird. Kollege Sauermann verglich die Band einst mit einem guten Rotwein. Es mag vielleicht nicht jedem munden, Gourmets werden die Qualität dieser Platte jedoch zu schätzen wissen. Durch und durch geprägt von eingängigen Melodien, treibenden Rhythmen, hervorgerufen von der Liaison aus akustischen und elektronischen Instrumenten sowie dem unverwechselbaren Organ von Thomas Lindner, kann sich KNÜPPEL AUS DEM SACK echt hören lassen. Einige Oho-Momente (wie zum Beispiel in ‘Irgendwann’) hätten sich die Schandmäuler zwar sparen können – aber gut, die gehen live eben immer.
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Äußerst positiv tun sich Nummern wie ‘Niamh’ oder ‘Der elfseitige Würfel’ hervor: Mal beschwingt, mal verträumt – diese musikalischen Märchen bleiben in Erinnerung. Das Zusammenspiel des Sextetts ist derart harmonisch, dass die Gastmusiker in ‘Glück auf!’ (Fiddler’s Green) und ‘Königsgarde’ (Saltatio Mortis und Feuerschwanz) fast nicht auffallen. Die Texte sind kunstvoll erzählte (vielmehr gesungene) Geschichten, die in drei bis vier Minuten aufregend und wunderschön dargeboten werden. Wer mit dieser Art von Musik bisher nichts anfangen konnte, wird das sicher auch weiterhin nicht. Wer aber ein Faible für Volkssagen wie die über den ‘Tatzelwurm’ hat, sollte durchaus einen Lauscher wagen.
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Quelle: METAL HAMMER.de