Backstage München soll erheblich umgebaut werden
Das Münchener Backstage gehört zu den wichtigsten Veranstaltungsorten für Rock-, Metal- und Pop-Konzerte in der Bayerischen Landeshauptstadt. Jetzt soll das Kulturzentrum massiv umgebaut werden, wie Geschäftsführer Hans-Georg Stocker bestätigt und die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Schluss mit Provisorium
Ziel hinter dem Umbau sei es, das „endgültige Backstage“ zu verwirklichen, so Stocker, und dem „von Zukunftsängsten geplagten Provisorium“ ein Ende zu setzen, wie die Süddeutsche Zeitung die Kulturstätte beschreibt. Aus der Arena im Osten des Geländes soll eine Multifunktionshalle für 3.500 bis 4.000 Gäste entstehen, die nicht nur für Konzerte gedacht ist, sondern auch für Lesungen, Ausstellungen, Tagungen und Kongresse.
Im Norden des Geländes soll ein Parkhaus mit 375 Stellplätzen entstehen, und auf dem restlichen Gelände im Süden und Osten sollen ein Sportplatz, ein Biergarten, öffentliche Grünflächen, ein weiterer Konferenz- und Veranstaltungssaal sowie ein unterirdischer Techno-Club gebaut werden.
Bauantrag im Herbst
Um Lärmschutz besser zu gewährleisten, werden Wände gebaut, und die Dächer des Werks, Clubs und der Halle sollen mit Gründächern überbaut werden, was auch ökologische Vorteile mit sich bringen soll. Geschäftsführer Stocker zufolge sind die Pläne fertiggestellt und die Stadt München hat eine Bauvoranfrage bewilligt. Das hat schon erste Klagen hervorgerufen, aber jetzt sei das Ziel, bis zum Herbst einen Bauantrag einzureichen.
Die Hoffnung ist laut Architekt Michael Iking, dass bis Weihnachten die Genehmigung steht, damit ab Ostern 2026 gebaut werden kann. Iking schätzt den Zeitplan des Projekts auf circa drei Jahre, und die Kosten liegen laut Stocker bei ungefähr 35 Millionen Euro. Geld, das das Backstage nicht einfach zur Verfügung hat.
Bevorstehender Kulturtod
Der Geschäftsführer des Backstage meint, dass die Lage in der Branche aktuell schwierig sei. Veranstaltungen wie das „Free & Easy“-Festival, bei dem der Eintritt zu verschiedenen Programmpunkten wie Konzerten oder Kinoabenden kostenlos ist, sind schwerer beizubehalten, wie stocker erklärt. Besonders, weil es seit Ostern ungewöhnlich viele Konzertabsagen gegeben habe. Zusätzlich dazu schadet die Sparpolitik des Münchener Rathauses dem Kulturleben und führt Stocker zufolge zu einem bevorstehenden „ganz großen Kulturtod“.
Außerdem kommt es der Planung zugute, dass das gesamte Gelände an den Gleisen mittlerweile dem Backstage gehört. Die Kulturstätte hatte es im Frühjahr zum Kaufpreis von 155.000 Euro erworben. Einige Hindernisse gibt es aber nach wie vor. Neben der Finanzierung ist der Lärmschutz offenbar Dauerstreitthema mit den Nachbarn, der Büschl Unternehmensgruppe, die auf dem angrenzenden Gelände ebenfalls eine ausgiebige Bebauung plant. Stocker hofft dennoch, dass bis Ende des Jahres eine Einigung zustande kommt. „Im Idealfall haben wir dann auch die Finanzierung in der Tasche“, so der Geschäftsführer.
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Quelle: METAL HAMMER.de