Darum nutzen Hetfield & Co. keine Amps bei Konzerten

Gitarren-Nerds dürften das sowieso schon wissen: Wenn Metallica live auftreten, verwenden die Thrash-Metaller keine herkömmlichen Verstärker mehr — also Amps mit Röhren und die dazugehörigen Boxen. Stattdessen sind die Gitarristen James Hetfield und Kirk Hammett sowie Bassist Robert Trujillo auf sogenannte Modeler umgestiegen, die den Klang echter Verstärker und der Lautsprecher nahezu originalgetreu reproduzieren.

Der Natur zuliebe

Im Interview bei Guitar World (nachzulesen auf Guitar.com) erläutert Hetfields Gitarrentechniker Chad Zaemisch nun, warum Metallica an diesem Punkt ihre Live-Produktion umgestellt haben. Und zwar hat es mit der Show in der Antarktis zu tun, die das Quartett im Jahr 2013 umgesetzt hat. „Aus Gründen des Umweltschutzes ist dort keine Lärmbelästigung gewollt“, verrät Zaemisch. „Dabei bekamen wir auf Anhieb eine Menge Hilfe. Matt Picone von Fractal Audio Systems kam und half uns dabei, all unsere Sounds in Gang zu kriegen. Wir und die Band machten definitiv eine Lernkurve durch, aber sobald wir alles fertig hatten, erkannte jeder, wie praktisch es war.“

Chad führt zunächst aus, dass es durch die Modeler auf der Bühne mehr Platz gibt. „Die Leute beim Bühnenbild realisierten, dass uns, wenn wir diese Wand von Verstärkern nicht mehr haben, all diese anderen Dinge zur Verfügung stehen. Bei allen geht es heutzutage komplett um Inhalte. Nicht viele Menschen wollen sich eine Band anschauen, die vor ihrer Verstärkerwand steht, sonst aber nichts passiert. Jetzt können wir große Videoleinwände benutzen. Das eröffnet vie mehr Möglichkeiten, um verschiedene Sachen zu tun.“

Viele Vorteile

Auf ihrer aktuellen „M72 World Tour“ haben Metallica keine reguläre, frontale Bühne. Stattdessen steht die Bühne mitten in den Stadien, zudem ragen einige Gerüsttürme mit großen Bildschirmen in die Luft. Neben Fractal haben noch zahlreiche andere namhafte Equipment-Hersteller Amp-Modeler im Angebot — darunter zum Beispiel Kemper, Neural DSP, Line 6 und Fender.

Neben dem zusätzlichen Platz auf der Bühne bedeuten Modeler gewiss auch weniger Masse, die man zu den Liveshows transportieren muss. Des Weiteren sind die digitalen Verstärker verlässlicher als traditionelle Amps, welche in ihren Röhren Glas und andere sensible Bestandteile verbaut haben, die auch mal kaputtgehen oder sich abnutzen können. Außerdem können Modeler den Sound der unterschiedlichsten Verstärker erzeugen — und das wie gesagt im Grunde originalgetreu.


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Quelle: METAL HAMMER.de