„Das Wort ‚Würde‘ ist mir sehr wichtig.“

Judas Priest, respektive Frontmann Rob Halford können auf eine zehneinhalb Dekaden währende Karriere zurückblicken. Wichtig ist dem Musiker in der Rückschau vor allem eines: Er will ein Leben in Würde führen – und fällte deshalb so manche Entscheidung, die auf manche Leute provokant wirkte.

Rebellische Anfänge

Wie Das Erste berichtete (das entsprechende Interview lässt sich in der Mediathek abrufen), blickte Rob Halford anlässlich der Veröffentlichung des inzwischen 19. Studioalbums von Judas Priest, INVINCIBLE SHIELD (hier Review lesen), unlängst auf seinen Werdegang als Musiker zurück und beleuchtete dabei entscheidende Stationen seiner Geschichte. Ich bin ein alter Mann. Ein alter Metalhead“, sagte Rob, „73 werde ich dieses Jahr. Das Wort ‚Würde‘ ist mir sehr wichtig. Und Verantwortung. Denn wenn man in einer Band wie Judas Priest ist, muss man sich gegenseitig mit Würde behandeln. Und diese Würde bringt man vor Tausenden Metal-Verrückten auf die Bühne.“

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Auch in seinem Privatleben ließ Rob Halford diese Einstellung immer wieder durchschimmern. Mutig präsentierten sich Judas Priest, als sie sich in den späten Siebzigern, inspiriert von der schwulen BDSM-Szene, in Leder-Outfits hüllten. „Judas Priest definierten sich bald auch über unser verändertes Aussehen, das uns sehr wichtig war“, so der Sänger. „Das schwarze Leder, die Nieten, die Peitschen, die Ketten und all das. Du schaust in den Spiegel und denkst dir: ‚So fühlt sich Metal an.’“

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Das spätere Outing seitens des Sängers im Jahr 1998 sei hingegen eine spontane Entscheidung gewesen, wie er beteuerte: Als ich mich geoutet habe, bin ich nicht am Morgen aufgestanden und habe gesagt: ‚Okay, ich gehe zu MTV und verkünde der ganzen Welt, dass ich ein schwuler Heavy-Metal-Sänger bin.‘ Es geschah spontan. Und wenn ich heute zurückblicke, denke ich, das war die beste Art und Weise.“

Kampf der Obrigkeit

1979 wurde schließlich Margaret Thatcher zur Premierministerin gewählt. Judas Priest antworteten auf ihrem Album BRITISH STEEL (1980) mit ‘Breaking The Law’. „Wir forderten auf:´, ‚das Gesetz zu brechen‘. Es gab damals in Großbritannien ähnlich viele Probleme in Politik, Sozialem und Wirtschaft wie heute wieder“, sagte er. „Die Menschen waren sehr, sehr unzufrieden. Sie gingen auf die Straße, weil sie sich ausgegrenzt fühlten. Ihre Stimme wurde nicht gehört und ich dachte mir: ein Song ist doch ein guter Moment ein paar Worte zur Situation zu verlieren.“


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Quelle: METAL HAMMER.de