Die Alben in der Wertschau
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Goldwert
OPUS NOCTURNE (1994)
Mit OPUS NOCTURNE hieven Marduk die von ihnen maßgeblich mitbestimmte schwedische Prägung im Black Metal auf eine höhere Stufe. Melodisch ungleich ausgefeilter als auf THOSE OF THE UNLIGHT präsentieren sie sich in Höchstform, atmosphärisch dicht, musikalisch differenzierter und thematisch dem Okkultismus verschrieben. Finstere Klassiker wie ‘Sulphur Souls’, die schwarzmagische Hit-Komposition ‘Materialized In Stone’, die sehnsüchtig-epische Spielerei ‘Opus Nocturne’ oder der ausufernde Abgesang ‘The Sun Has Failed’ machen OPUS NOCTURNE zu einem Meilenstein für die Band selbst und den schwedischen Black Metal insgesamt. Ein Husarenstück, an das qualitativ allenfalls noch Dissections Meisterwerk STORM OF THE LIGHT’S BANE (1995) oder der grandiose Dark Funeral-Erstling THE SECRETS OF THE BLACK ARTS (1996) heranreichen.
Liebenswert
NIGHTWING (1998)
Angesichts ihrer hemmungslosen Prügelorgien traut man Marduk kaum ein durchdachtes Konzeptalbum zu, doch genau das vollbringen die Black Metal-Veteranen mit NIGHTWING. Zweigeteilt in einen antichristlich-dämonischen ersten Teil und eine lose Dracula-Konzeption im zweiten, balanciert das Werk zwischen pfeilschneller Geschwindigkeit und wuchtiger Düsternis. ‘Of Hells Fire’ entfesselt eine erbarmungslose Vernichtungsmaschinerie, ‘Slay The Nazarene’ ist bis heute eine ihrer markantesten blasphemischen Provokationen, und mit ‘Dreams Of Blood And Iron’ spinnen Marduk die Erzählung um Vlad II. Dracul weiter, indem sie die dessen Sohn Vlad den Pfähler behandeln, welcher als literarische Inspiration für Bram Stokers ‘Dracula’ (1897) diente. Mit NIGHTWING ehren Marduk Bathory ein zweites Mal, indem es als erster Teil einer Trilogie „Blut“ verkörpert. Es folgen „Feuer“ (PANZER DIVISION MARDUK) und „Tod“ (LA GRANDE DANSE MACABRE).
MEMENTO MORI (2023)
Kurz vor Veröffentlichung von MEMENTO MORI feuern Marduk ihren Bassisten Joel Lindholm, weil dieser unter Alkoholeinfluss auf der Bühne den Hitlergruß zeigte – eine Geste, die einschlägige Vorwürfe gegen die Band erneut entfacht hat. Musikalisch bedeutet MEMENTO MORI eine Rückbesinnung. Nach den zwei melodischeren Werken FRONTSCHWEIN und VIKTORIA dürstet es Marduk wieder nach einer roheren Gangart. Mal düster und kryptisch in ‘Shovel Beats Sceptre’ oder mal gewohnt bestialisch in ‘Blood Of The Funeral’ inszenieren sie Vergänglichkeit und Tod. Nicht wenige Fans erkennen Parallelen zum ungezügelten PLAGUE ANGEL (2004) oder sogar PANZER DIVISION MARDUK. Ein besonderes Highlight: In ‘As We Are’ hat der 2021 verstorbene Entombed-Frontmann LG Petrov einen Gastauftritt.
Erwähnenswert
VIKTORIA (2018)
Marduk verzichten mit VIKTORIA auf stilistische Schwenker. Zwar setzen sie inhaltlich ein weiteres Mal auf den Zweiten Weltkrieg und thematisieren in dem von Fliegersirenen untermalten ‘Werewolf’ die angesichts der sich abzeichnenden Niederlage von Nazideutschland forcierten Opfer, behandeln im Titel-Song Kadavertreue und den faschistischen Glauben an den Endsieg oder erzählen in ‘June 44’ von der Landung der Alliierten in der Normandie, setzen all dies jedoch weitaus weniger rabiat um. Der mitreißende Groove bleibt ebenfalls auf der Strecke. Stattdessen verfolgen Marduk rhythmische Direktheit, klare Song-Strukturen und eine äußerst sterile Produktion. Der Wille zur Reduktion ist spürbar, doch wo frühere Alben kompromisslos zerstörten oder atmosphärisch fesselten, bleibt VIKTORIA seltsam blass.
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Quelle: METAL HAMMER.de