Eicca Toppinen (Apocalyptica) beschreibt Beziehung zu Metallica

Apocalyptica traten erstmals 1995 mit ihrem Debüt Apocalyptica PLAYS METALLICA BY FOUR CELLOS auf den Plan. Seither hat sich einiges für die Band getan, und 2024 folgte PLAYS METALLICA, VOL. 2, auf dem sogar Metallica-Bassist Rob Trujillo und Frontmann James Hetfield zu hören sind, sowie eine originale Bassmelodie von Cliff Burton. Im Interview mit EMP reflektiert Cellist Eicca Toppinen die Entwicklung, die die Band seither durchgemacht hat, und wie es zu dem zweiten Metallica-Album kam.

Viel Auswahl

Er meint: „Seit wir dem ersten Album dachten wir uns schon, dass wir irgendwann ein weiteres aufnehmen wollen. Es gab so viele coole Metallica-Songs, die wir damals nicht spielen konnten, als wir das Album aufnahmen. Aber es brauchte beinahe 30 Jahre, bis sich die Idee wieder wie eine spannende Herausforderung anfühlte.“

Die Einstellung der Band hat sich geändert, und der Prozess war nicht einfach, wie Toppinen erklärt: „Plötzlich, nach der CELL-O-Platte, fühlten wir uns, als wäre ein neues Metallica-Album ein Schritt vorwärts, anstatt rückwärts. Es war eine irgendwie eine große Herausforderung, neu zu erfinden, was es bedeutet, wenn Apocalyptica Metallica in den Jahren 2024 und ’25 spielen.“

Neuerfindung des Rads

Trotzdem hatten die Finnen Spaß an der Sache: „Es wurde spannend, weil wir die Musik noch immer lieben und es so viele Lieder gibt, die wir gerne spielen wollten. Interessant ist, dass viele der Stücke, die wir unbedingt spielen wollten, gar nicht auf dem Album sind, weil wir fanden, dass unsere Versionen nichts Besonderes waren. Sie waren gut, weil es gute Metallica-Lieder sind, aber eine Apocalyptica-Version war einfach nicht spannend genug. Also wurde es irgendwann wirklich so, als würden wir das Rad neu erfinden.“

Für die Celloformation war nicht sofort klar, dass Metallica selbst an dem Album beteiligt sein würden. „Als wir an der Musik arbeiteten, kamen ein paar coole Ideen auf, wie zum Beispiel die Sache mit Cliff Burton. ‘The Call Of Ktulu’ war schon immer eines meiner Favoriten“, erzählt der Cellist. „Und ich dachte, es wäre sehr cool, wenn wir den Original-Track bekommen und drumherum arbeiten könnten.“

Metallica und das Urheberrecht

So kreativ die Ideen der Cellisten waren, so schwierig waren sie rechtlich umzusetzen, wie Toppinen erklärt: „Lars sagte mir, besonders in Bezug auf Cliff Burton, dass er es zwar liebt, dass wir über unseren Tellerrand hinausschauen, aber dass es vielleicht unmöglich sein könnte, weil wir dafür die Erlaubnis von Cliffs Familie bräuchten, sowie Label-Rechte. Da sind so viele Vertragsdinge, die es zu beachten gibt.“

Trotz dem, dass Metallica nicht gerade für ihre Großzügigkeit in Bezug auf Musikrechte bekannt sind, bekamen Apocalyptica alles, was sie brauchten, was Eicca Toppinen der guten Beziehung zwischen seiner Band und den Thrashern zuschreibt. Er erzählt: „Sogar Rob Trujillo sagte mir, dass die Jungs uns wirklich mögen müssen, weil so etwas noch nie dagewesen sei. Aber ich glaube, dass wir mit Metallica über die Jahre eine respektvolle Beziehung und eine gute Freundschaft aufgebaut haben.“

Toppinen und Apocalyptica sind den Thrash-Legenden sehr dankbar: „Wir waren immer sehr dankbar für alles, was wir von Metallica bekommen haben. Und wir fühlen uns nicht, als würden wir etwas von ihnen fordern. Nicht einmal diesmal haben wir direkt gefragt, ob sie mitmachen wollen. Wir haben eher gesagt, dass wir glauben, dass es mega cool werden könnte, und sie meinten, dass sie Dinge in die Wege leiten würden.“

Apocalyptica spielen im November auf dem METAL HAMMER PARADISE ihr legendäres Metallica-Set. Das Festival am Weissenhäuser Strand findet vom 28. bis zum 29. November statt und Tickets gibt es hier.

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Quelle: METAL HAMMER.de