„Er passt perfekt zu uns.“ (Kelliher über Johnston)
Im März dieses Jahres trennten sich die Wege von Mastodon und ihrem Mitbegründer und Lead-Gitarristen Brent Hinds. In den folgenden Wochen und Monaten brachte Hinds immer wieder seine Verbitterung deswegen zum Ausdruck und ließ unschöne Äußerungen über seine einstigen Weggefährten vom Stapel. Am 21. August 2025 folgte die Schocknachricht: Brent Hinds ist tot. Der 51-Jährige kollidierte am Vorabend mit einer SUV-Fahrerin, als er mit seinem Motorrad unterwegs war – und das offenbar viel zu schnell. Dies ging aus den letzten Polizeiberichten hervor.
Nur fünf Tage vor dem tödlichen Unfall spielten Mastodon beim Dynamo Metalfest in den Niederlanden. Hinds’ ehemaliger Kollege und ebenfalls Gitarrist Bill Kelliher war bei dieser Gelegenheit zu Gast im Sixty Scales And The Truth-Podcast, wo er über die Trennung und den neuen Gitarristen Nick Johnston sprach. Die Folge ist aus Respekt vor Brent Hinds und allen Trauernden jetzt erst veröffentlicht worden. Dennoch haben manche von Kellihers Aussagen einen bitteren Beigeschmack.
Auf einem Niveau
Ihm zufolge seien die Veränderungen zu Beginn des Jahres „alle zum Guten“ gewesen. Er fährt aus: „Im Moment sind wir die stärkste Band, die wir jemals waren. Und das auf jeder Ebene – beim Schreiben, Touren, Auftreten, einfach als Freunde und beim Herumhängen. Ehrlich gesagt ist es, als war man lange in einer Beziehung mit jemandem, der einen nicht mehr so begeistert hat. Beziehungen werden langweilig – das passiert.“ Endlich seien „alle auf dem gleichen Niveau. Das ist die Band, in der ich immer sein wollte.“
Zu Neuzugang Nick Johnston meint Bill Kelliher: „Er ist verdammt gut. Und, was noch wichtiger ist: Er ist einfach sehr bescheiden und freut sich riesig, bei uns zu sein. Er passt perfekt zu uns. Wir sind alle ziemlich entspannte Typen und nehmen uns selbst nicht zu ernst.“ Anfangs sei es komisch gewesen, nach 25 Jahren ein neues Band-Mitglied zu haben, jedoch passe sich Johnston schnell an und sei sehr produktiv.
Mit dem Herzen
Kelliher erklärte weiter, dass es für Mastodon wichtig gewesen sei, jemanden zu finden, der musikalisch mit der Band harmoniert und auch menschlich gut zu ihnen passt. „Man muss mit dem Herzen dabei sein, besonders als Künstler. Man kann nicht einfach so tun, als ob. Ich weiß, wenn ich so tun würde – wenn ich das nicht mehr machen wollte, würde ich aufhören. Aber ich liebe meine Band und die harte Arbeit, die wir hineingesteckt haben. Es zahlt sich aus. Man muss jeden Tag etwas Positives für seine Band tun.“
Zur Trennung von Hinds sagte Kelliher: „Menschen gehen getrennte Wege. Manchmal tut man etwas aus den falschen Gründen. Es ist wie in einer Beziehung. Man möchte sich scheiden lassen, weiß aber nicht, wie man es anstellt. Man weiß nicht, wie man es dem anderen sagen soll.“ Letztlich wünschte er seinem langjährigen Weggefährten „nur das Beste“ und hoffte „dass er findet, was ihm gefällt“. Nur wenige Tage später zeigten sich Mastodon bestürzt und zutiefst traurig über den plötzlichen Tod ihres einstigen Freundes und Lead-Gitarristen.
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Quelle: METAL HAMMER.de