Ex-Metallica-Produzent Bob Rock erklärt LOAD und RELOAD

In dem „The Metallica Report„-Podcast spricht der Produzent Bob Rock über die kontroversen LOAD- und RELOAD-Alben, die er in den Neunzigern mit Metallica aufgenommen hat.

Nach dem gigantischen Erfolg von Metallicas Band-betiteltem „schwarzen“ Album (1991) gehören LOAD und RELOAD zu den unbeliebteren Metallica-Platten. Bob Rock beschreibt, wie es zu dem Doppelalbum kam und was der Unterschied zu anderen Platten der Gruppe ist: „Ich weiß nicht mehr, wessen Idee es war. Vielleicht Lars’, weil groß denkt und Musik so betrachtet wie ich. Er sagte damals, dass er Bands wie Aerosmith, die Rolling Stones oder Guns N‘ Roses gut findet – alles Bands mit zwei Gitarristen. Vor LOAD hatte nur James die Rhythmusgitarre gespielt und die Idee war, dass Kirk ebenfalls Rhythmusgitarre spielen sollte. Das hat alles verändert, aber manche Leute mochten das nicht.“

Andere Arbeitsweise

Rock erklärt auch, wie seine Arbeit mit der Band sich von Flemming Rasmussens (RIDE THE LIGHTNING (1984), MASTER OF PUPPETS (1986) und …AND JUSTICE FOR ALL (1988)) Produktionsarbeit unterscheidet. Er meint: „Als ich sie zum schwarzen Album kennenlernte, erklärten sie mir, wie sie normalerweise aufnehmen. Sie kannten nur Flemmings Arbeitsweise. Ich erkläre jetzt nicht wie oder warum, aber so arbeite ich nicht. Ich erklärte ihnen, dass ich nur live aufnehme.“ 

Das sorgte laut Rock erst mal für Verwirrung bei der Band, aber erklärte: „Wenn man live aufnimmt, bekommt man einen guten Überblick von jedem Teil eines Songs. So findet man auch ganz andere Dinge raus. Beispielsweise spielte Jason seinen Bass nicht wie ein Bassspieler, sondern er spielte die Gitarre nach. Also brachte ich ihm bei, wie ein Bassist zu spielen. Deswegen gibt es Teile des Albums, in denen er nicht das Gitarren-Riff spiegelt, sondern mit dem Schlagzeug arbeitet. Das wäre nicht passiert, wenn wir nicht alles live eingespielt hätten. Das hat ihnen Türen geöffnet.“

Einzigartig

Der Produzent erzählt weiter: „Ich war nicht der Typ, der gesagt hat, dass wir das schwarze Album kopieren müssen. Im Gegenteil: Ich war froh, dass wir es nicht kopiert haben, weil man diese Platte nicht noch mal erschaffen kann. Bei solchen Scheiben kommt alles zusammen: Wo ich war, wo die Band war, wo die Kultur war, wo Musik war.“


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Quelle: METAL HAMMER.de