Für Milo Silvestro ist es „wie eine Droge“, bei Fear Factory zu sein
Nachdem die On-Off-Beziehung von Burton C. Bell und Fear Factory (vornehmlich Gitarrist Dino Cazares) 2020 ihr jähes Ende gefunden hatte, übernahm Milo Silvestro das Mikrofon. Für den gebürtigen Italiener ist dieser Umstand offenbar nach wie vor zuweilen unwirklich, obwohl seine offizielle Vorstellung bereits im Februar 2023 stattfand.
Perfektionismus
Im Interview mit der Mike James Rock Show lässt er die letzten zweieinhalb Jahre Revue passieren und erklärt: „Ich bin wirklich dankbar für alle Fans, die die neue Besetzung von Fear Factory mit offenen Armen empfangen, denn das ist wirklich keine leichte Sache… Es ist ein wirklich großes Erbe und wir versuchen, es so gut wie möglich zu ehren.“ Neben Silvestro ist auch Schlagzeuger Pete Webber 2023 neu dazugestoßen. Eigentlich war dieser nur als Aushilfe eingeplant, wurde jedoch schnell fest ins Line-up aufgenommen. Erst kürzlich sagte Dino Cazares in einem Interview mit Tomketoviny über Webber: „Wir mochten seine Einstellung, wir mochten seine Art zu spielen, und das ist wirklich wichtig.“
Aktuell feiern Fear Factory den 30. Geburtstag ihres zweiten Studioalbums DEMANUFACTURE mit einer ausgedehnten Tour. Von der damaligen Besetzung ist jedoch nur noch Cazares übrig, weshalb die restliche Band im Vorfeld ein paar Hausaufgaben zu erledigen hatte. Milo Silvestro gibt an: „Ich bin ein wirklich akribischer und wählerischer Mensch, wenn es darum geht, etwas zu replizieren. Wir spielen DEMANUFACTURE in voller Länge, also ging ich zurück zu den Stems der Platte, habe mir sogar den Gesang genau angehört und einfach versucht, jede Nuance von Burt zu reproduzieren. Wir versuchen einfach, es richtig zu machen, und wissen die Unterstützung der Fans zu schätzen.“
Surreal
Zur Herangehensweise an die Gesangs-Parts, die ursprünglich von Burton C. Bell geschrieben und aufgenommen wurden, erklärt Silvestro: „Ich versuche, ein paar Teile meiner stimmlichen Persönlichkeit einfließen zu lassen, aber nicht zu viel, um die Songs nicht komplett zu verändern.“ Schließlich gehöre auch der „ikonische“ Gesang zum Vermächtnis, das Fear Factory einmal hinterlassen werden. Das er nun dazu beiträgt, kann der selbst ernannte „Hardcore-Fan“ manchmal selbst noch nicht glauben. Immerhin hatte er bis dato recht bescheidene Träume: „Vielleicht einigermaßen Erfolg mit meinen eigenen Bands.“
Nun der Sänger einer international erfolgreichen Band zu sein, die ihn zudem musikalisch geprägt hat, sei „so verrückt, dass es einem das Hirn durcheinanderbringt… so surreal, dass es wie eine Droge für mein Gehirn ist.“ Silvestro führt weiter aus: „Ich habe den Großteil meines Lebens, bis ich 32, 33 war, als lokaler Musiker in Rom verbracht. Dann plötzlich – Bumm! – große Bühnen und Festivals, Interviews, bekannt sein. Und ich denke mir: ,Was ist hier los?‘ Es ist cool – versteht mich nicht falsch – aber manchmal ist es einfach so: ,Whoa!‘“
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Quelle: METAL HAMMER.de