Iron Maiden mussten sich überlegen, ob sie weitermachen

Nicko McBrain ist zwar auf dem Papier weiterhin Mitglied von Iron Maiden, vom Bühnenleben hat sich der in Florida lebende Brite jedoch bekanntlich wegen den Nachwirkungen eines Schlaganfalls zurückgezogen. Bassist und Bandmastermind Steve Harris hat sich nun in einem Interview mit dem Rock Candy-Magazin zu der Personalie geäußert. Demnach waren den Heavy Metal-Veteranen dabei schlicht und einfach die Hände gebunden.
Zukunftsentscheidung
„Um ehrlich zu sein hatten wir nicht wirklich eine Wahl und mussten eine Entscheidung treffen, da Nicko unter gesundheitlichen Problemen litt“, ordnet der Haupt-Songwriter von Iron Maiden ein. „Es war, was es war. Und wir mussten uns entscheiden, ob wir weitermachen wollen oder nicht. Wir hatten zu der Zeit, als es passierte, eine Tournee gebucht. Und der Rest von uns wollte weitermachen. Aber nachdem wir all das durchgestanden hatten, war es letztlich Nickos Entscheidung, sich zurückzuziehen. Und wir haben alle die Tatsache respektiert, dass er sich dazu entschieden hat, das zu tun.“
Sänger Bruce Dickinson äußerte sich bereits zwei Mal sehr positiv über McBrains Nachfolger am Live-Schlagzeug von Iron Maiden: Simon Dawson, den Fans von Steve Harris’ Zweit-Band British Lion kennen. Im Rahmen der MI Conversation Series des Musicians Institutes berichtete Bruce von einer ersten Probe mit Dawson. „Ein paar von uns meinten: ‚Ich weiß nicht, wie es sein wird, aber hey…‘ Und ehrlich gesagt war ich angenehm schockiert. Wow. Wir haben das ganze Set ohne Pause durchgespielt. Und dieser Kerl hatte mit niemandem zuvor geprobt. […] Wir sind das gesamte Set der Tournee durchgegangen, als wir diese Zeit hatten — und es war alles da. Ich dachte mir: ‚Mein Gott, wir könnten heute Abend eine Show mit ihm spielen, wenn wir müssten. Das ist unwirklich.‘“
Gutes Gefühl
Des Weiteren ordnete Dickinson im Interview bei „Rock Of Nations With Dave Kinchen And Shane McEachern“ ein, ob es sich „seltsam“ oder „surreal“ anfühle, McBrain nicht hinter dem Iron Maiden-Drumkit sitzen zu sehen. „Aus der Perspektive, dass das, was ich höre, nicht Nicko ist, ist es nicht komisch“, erwidert der Brite. „Daher erwarte ich es gar nicht, Nicko zu sehen, denn alles an Simon ist anders. Seine Trommeln sind anders gestimmt, er spielt die Songs mit einem anderen Gefühl als Nicko.
Deswegen drehe ich mich nicht um und denke: ‚Schockschwerenot, Nicko sollte doch dort sein.‘ Denn vom Sound her ist es offensichtlich, dass er nicht da ist. Das Schlagzeug ist viel tiefer gestimmt, die Drums sind viel fetter. Und Simon hält sich an das Programm, was die Geschwindigkeit der Stücke angeht. Er ist jedes Mal absolut pingelig, wenn es um das richtige Tempo geht. Wir als Band wissen das tatsächlich wirklich zu schätzen. All die Gitarristen grinsen total — bis über beide Ohren.
Steve Harris geht es genauso. Das bringt Simon also hinein: Diese Stabilität. Und er versucht nicht, Nicko zu sein. Man kann nicht Nicko sein. Es gibt nur einen Nicko, er ist einzigartig. Deswegen haben wir uns keinen Klon ausgesucht. Und es gab viele Schlagzeuger, die das kopiert haben, was Nicko gemacht hat, aber einen von denen wollen wir nicht. Wir wollten jemanden, der ein anderes Feeling hat.“
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Quelle: METAL HAMMER.de














