Jinjer-Frontfrau Tatiana Shmayluk feiert 37. Geburtstag

Tatiana Shmayluk: Alles Gute zum 37. Geburtstag

Tatiana Shmayluk von Jinjer hat sich in nur kürzester Zeit zu einer der dynamischsten und fesselndsten Sängerinnen des modernen Metal entwickelt. Ihre Stimme besticht durch ihre Vielseitigkeit und wilde Kraft. Vor allem auf der extremen Seite ihres Gesangspektrums beherrscht sie ein tiefes, gutturales Bellen, das mit einer bemerkenswerten Klarheit vorgetragen wird.

Wendung in der Musik

Shmayluks musikalischer Werdegang begann lange bevor sie Teil von Jinjer wurde. Schon als Kind entdeckte die Ukrainerin ihre Leidenschaft für das Singen – oder besser gesagt das Schreien. Dies führte sogar dazu, dass sie sich im jungen Alter einen Leistenbruch zuzog, doch ließ sie sich davon nicht abhalten, weiterhin zu singen. Mit gerade einmal acht Jahren fing sie an, sich ernsthaft mit ihrem Gesang zu befassen, nahm einige Monate lang Unterricht und trat im selben Jahr bereits mit einem Chor auf. Der Weg zu härterer Musik war für sie aber nicht weit: Ihr älterer Bruder führte sie in die Welt russischer Metal- und Rock-Bands ein. Mit dem Zerfall der Sowjetunion im Jahr 1991 kamen schließlich schnelle und tiefgreifende Veränderungen, darunter der Einfluss von MTV. Dadurch fanden Bands wie Nirvana und The Offspring ihren Weg in die ukrainischen Wohnzimmer und vor allem ins Herz der Musikerin.

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Später kam sie in Berührung mit der Nu Metal-Band Otep, die von Otep Shamaya geleitet wird. Shmayluk war fasziniert von der Gesangleistung der amerikanischen Musikerin, gesteht jedoch in einem Interview, dass sie sie damals mit einem Mann verwechselt habe: „Ich glaube, ich war 15, als ich Otep das erste Mal hörte. Ich sagte: ‚Dieser Kerl ist so cool!‘ Und mein Freund meinte nur: ‚Das ist eine Frau!‘.“ Dieser Aha-Moment war für sie ein Wendepunkt: Die Künstlerin erkannte, dass sie dieselben Fähigkeiten anstreben wollte. Mit Otep und Mudvayne als Inspiration erweiterte sie ihren stimmlichen Horizont sowohl im klaren als auch rauen Bereich. Dabei ließ sie sich auch stark von Sandra Nasic, der Guano Apes-Frontfrau, beeinflussen.

Langer Weg zur internationalen Bühne

Ihre vielschichtige, beeindruckende Stimme präsentiert sie uns nun als Bandchefin der Metalcore-Gruppe Jinjer, die ihren Ursprung im Jahr 2008 in der ukrainischen Stadt Donezk hat. Doch erst das Hinzukommen von Tatiana und Gitarrist Roman Ibramkhalilov im Jahr 2010 stellt für die Band den offiziellen Beginn ihrer Reise dar. Inspiriert von einer Vielzahl an Bands wie Opeth, Guano Apes, Slayer, Death, Pantera, Lamb Of God oder Twelve Foot Ninja sowie einem breiten Spektrum von Genres wie R&B, Soul, Funk, Jazz, Reggae und Hip-Hop haben Jinjer bereits vier Studioalben veröffentlicht. Diese umfassen das Debüt CLOUD FACTORY (2014), KING OF EVERYTHING (2016), MACRO (2019) sowie WALLFLOWERS (2021). Alle Platten erreichten in der Ukraine die Spitze der Charts.

Für Tatiana und Co. gestaltete es sich allerdings als echte Herausforderung, als Metal-Künstler in ihrer Heimat Fuß zu fassen. Es dauerte rund fünf Jahre, bis sie die Grenzen der Ukraine überqueren konnten, um in Rumänien aufzutreten. Der Weg zu anderen europäischen Ländern und schließlich den USA war noch länger. Doch 2014 zwang der Konflikt zwischen dem ukrainischen Militär, regierungsfeindlichen Demonstranten und pro-russischen Rebellen das Quartett dazu, Donezk zu verlassen. Sie fanden Zuflucht in einem Vorort nahe der Stadt Lwiw.

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Jinjer als Botschafter

Seit Februar 2022 befindet sich die Ukraine inmitten einer russischen Invasion. Im März desselben Jahres beschlossen Jinjer demnach, ihre musikalische Laufbahn vorübergehend zu unterbrechen. Ihr Fokus lag auf der Unterstützung ihres Zuhauses während dieser Krise. Im Sommer 2022 erhielt die Gruppe die Genehmigung vom ukrainischen Kulturministerium, das Land zu verlassen und als dessen Botschafter auf Tour zu gehen, um Gelder zu sammeln sowie die Aufmerksamkeit auf die Situation zu lenken. Mithilfe einer von ihnen initiierten Spendenaktion wurden Spenden für die Kriegsopfer gesammelt. Bereits im März im selben Jahr konnten etwa 150.000€ aufgebracht werden.


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Quelle: METAL HAMMER.de