Kritik zu ANNO 117: PAX ROMANA
Ubisoft hatte in den vergangenen Monaten spürbar zu kämpfen. Zwar stabilisierte sich die Qualität der Spiele zuletzt mit ‘Assassin’s Creed: Shadow’ wieder, an der Börse ging das Unternehmen jedoch baden. Umso markanter wirkt das frühe Vorabmaterial zu ‘Anno 117: Pax Romana’: ein klarer Impuls, der die traditionsreiche Serie neu ausrichtet und dabei sowohl Veteranen als auch Neugierige abholt. Seit dem Serienstart ‘Anno 1602’ (1998) bleibt das Grundprinzip unverändert und entfaltet gerade deshalb seine Wirkung. Schritt für Schritt errichtet der Spieler ein eigenes Reich, erschließt Rohstoffe, verdichtet Handel zum Herzschlag der Zivilisation und löst Konflikte zuweilen mit Waffengewalt.
‘Anno 117: Pax Romana’ wagt dabei den tiefsten historischen Vorstoß der Reihe – bislang ging kein Ableger so weit zurück: in die Antike. Die Kampagne bleibt allerdings weitgehend blass: erzählerisch dünn, nach nur fünf Stunden abgeschlossen und eher Anleitung als Antrieb. Einsteiger werden sauber abgeholt, die Endlos-Session setzt nahtlos an, doch die erzählerische Gravitation früherer Kampagnen wie in ‘Anno 1701: Der Fluch des Drachen’ (2007) oder ‘Anno 1404’ (2009) erreicht sie nicht. Dafür liefern Latium und Albion – eine römisch geprägte Landschaft und eine keltisch-raubeinige Umgebung – jene atmosphärische Spannung, die der Erzählung fehlt. Eingebettet in eine detailverliebte historische Kulisse präsentiert Ubisoft damit ‘Anno 117: Pax Romana’ als würdiger Nachfolger des Erfolgswerks ‘Anno 1800’ (2019).
Quelle: METAL HAMMER.de

















