Kritik zu Blind Channel EXIT EMOTIONS

Blind Channel EXIT EMOTIONS

Nu Metal, Century Media/Sony (12 Songs / VÖ: 1.3.) 

Keine zwei Jahre sind seit dem ESC-Auftritt vergangen, da legen Blind Channel schon wieder ein Album vor. Dieses reiht sich in die eingängige Nu Metalcore-Mischung ein, die seit dem Fernsehauftritt einem breiten Publikum bekannt ist. Einige Dinge macht die sechsköpfige Truppe dabei durchaus richtig: Die Songs gehen direkt ins Ohr, zeitweilige Techno-Anleihen (‘Flatline’) oder ein Kratzen am Industrial (‘Wolves In California’) sind interessant, und die Breakdowns treffen den richtigen Nerv. Doch zu sagen, dass die softe Mischung keinem wehtut, wäre zu viel des Guten. Blind Channel benutzen Wörter wie „Bro“ – dann wären sie wohl auch nicht allzu verständnislos, wenn man EXIT EMOTIONS als Gesamtes zeitgemäß als „cringe“ bezeichnen würde.

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Denn zum Fremdschämen regt es an, wenn in ‘Wolves In California’ Bellen erklingt oder in ‘Not Your Bro’ ebendiese Aussage pseudo-angriffslustig proklamiert wird. Songs wie ‘Happy Doomsday’ fehlt gänzlich die Kreativität – die Aufforderung zu „party, party, party“ will man hier wirklich nicht annehmen. Zweieinhalb Punkte gibt es, weil die Zielgruppe wohl kaum dieselbe der Metal-Genre-Größen sein dürfte, welche die METAL HAMMER-­Cover zieren. Aber gut ist es selbst durch die Modern Metal-Brille nicht – da hätten sich die Finnen nach LIFESTYLES OF THE SICK & DANGEROUS (2022) ruhig mehr Zeit lassen dürfen.

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Quelle: METAL HAMMER.de