Kritik zu Carnifex NECROMANTEUM

Carnifex NECROMANTEUM

Deathcore, Nuclear Blast/RTD (10 Songs / VÖ: 6.10.)

Seit fast zwei Jahrzehnten – wenn man die kurze Pause von 2012 bis 2013 ignoriert – sind Carnifex an vor­derster Front des Deathcore zu finden. Während viele Genre-Kollegen ihre musikalische Aus­richtung stark geändert haben, sind diese Herren ihrem Stil stets treu geblieben, ohne jedoch vor gelegent­lichen Experimenten zurückzuschrecken. So haben sie sich beispielsweise den Black Metal zu eigen gemacht. Während die schwarzmetallischen Klänge auf den Vorgängeralben noch in den Kinderschuhen steckten, präsentieren sie diese Elemente auf ihrem neuesten Werk NECROMANTEUM bereits in sehr ausgereifter Form. Bereits der erste Track ‘Torn In Two’ gibt die Richtung vor und verpasst uns direkt die klassische Carnifex-Ohrfeige: gnadenlos aggressiver Rhythmus, massive Gitarren, wuchtige Drums und Breakdowns sowie das unerbittliche Gebrüll von Sänger Scott Lewis, das die Pforten der Hölle öffnen könnte.

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Diese Intensität zieht sich durch das gesamte Album; daneben halten die Kalifornier eine ausgezeichnete Balance zwischen chaotischer Brutalität und eingängiger Melodik. Solide Soli im Death Metal-Stil verleihen dem Werk zusätzliche Struktur; besonders hervorzuheben ist ‘Heaven And Hell All At Once’, das perfekt von teuflischen Gitarrensoli eingerahmt wird. Auch orchestrale Elemente finden ihren Platz, werden aber dezent und gezielt eingesetzt, um das Gesamtwerk nicht zu überfrachten. Einziger kleiner Wermutstropfen ist die leichte Homogenität einiger Songs – allerdings ist das in diesem Fall Meckern auf hohem Niveau. NECROMANTEUM kann nämlich ohne Zweifel als eine der besten Carnifex-Veröffentlichungen bezeichnet werden.

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Quelle: METAL HAMMER.de