Kritik zu Charlotte Wessels THE OBSESSION

Charlotte Wessels THE OBSESSION

Symphonic Rock, Napalm/SPV (12 Songs / VÖ: 20.9.)

Nach ihrem ­Ausstieg bei Delain hat Sängerin Charlotte ­Wessels musikalisch ein bisschen experimentiert – ganz so, als wäre sie in einer Art Selbstfindungsphase. Nach ihren beiden in Eigen­regie aufgenommenen Alben TALES FROM SIX FEET UNDER (2021) und TALES FROM SIX FEET UNDER VOL. II (2022) scheint sie sämtliche Erfahrungswerte auf THE OBSESSION gebannt zu haben. Zwar ist jetzt insgesamt alles eine ganze Spur härter als auf den letzten beiden Silberlingen, dennoch sind auch einige poppige Elemente vertreten. Während ‘Dopamine’ (mit Simone Simons) ­leider klingt, als hätte sich Helene ­Fischer an Metal versucht, hat ‘Praise’ auch dank der Unterstützung eines Gospel-Chors mächtig Power. Die erste Single-Auskopplung ‘The ­Exorcism’ hat ebenfalls Wumms, jedoch in eine völlig andere Richtung. Zunächst ein wenig beklemmend, kommen zwischenzeitlich Cranberries-Vibes auf, bis man beinahe meinen könnte, Arch Enemy tönten aus den Boxen.

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Apropos: Alissa White-Gluz ist auch mit von der Partie. Schließlich ist ‘Ode To The West Wind’ nicht die erste Zusammenarbeit der beiden Sängerinnen, die hervorragend funktioniert. Generell scheint Wessels mit dieser Platte ein breites Spektrum von musikalischen Genres und Einflüssen zu bedienen. Von Pop-Rock über melancholische Indie-Klänge bis hin zu stampfendem Progressive Metal ist auf THE OBSESSION alles ver­-treten. Das macht das Album in seiner ­Ge­samt­heit wirklich zu einem ­spannenden Hörerlebnis, wenngleich eingeschworene Symphonic Metal-Fans bestimmt hier und da etwas zu meckern haben.

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Quelle: METAL HAMMER.de