Kritik zu CLAIR OBSCUR: EXPEDITION 33

Das Jahr 2025 wird bislang so stark von großen Blockbuster-Titeln dominiert, dass kaum Raum für Entdeckungen abseits des Mainstream bleibt. Doch ‘Clair Obscur: Expedition 33’ stellt all das in den Schatten. Hinter dem Titel verbirgt sich erzählerisch wie inszenatorisch eines der eindrucksvollsten Videospiele der letzten Jahre. Die Geschichte entführt in die zersplitterte Welt von Lumière, die von der geheimnisvollen „Paintress“ heimgesucht wird. Diese malt jedes Jahr eine Zahl auf einen Obelisken – und jeder Mensch, dessen Alter diese Zahl übersteigt, verschwindet daraufhin spurlos. Der Spieler begibt sich auf eine Expedition, um dieser Bedrohung ein Ende zu setzen. Auf der Reise werden rundenbasierte Kämpfe bestritten, deren Dynamik stark an die ‘Mario und Luigi’- sowie ‘Persona’-Reihe erinnern.

Doch das wahre Faszinosum liegt in der Präsentation: ‘Daredevil: Born Again’-Darsteller Charlie Cox, ‘Baldur’s Gate 3’-Sprecherin Jennifer English und Motion Capturing-Legende Andy Serkis verleihen dem Spiel durch ihre Stimmen zusätzliche Tiefe. Hier wurde sichtbar das Maximum aus einer visionären Idee herausgeholt. Selten trifft man auf derart innovative Konzepte – und noch seltener auf eine Umsetzung, die ebenso überzeugend gelingt. ‘Clair Obscur: Expedition 33’ ist ein absoluter Pflichttitel, dem allenfalls ein Gigant wie ‘GTA 6’ die Auszeichnung „Spiel des Jahres“ hätte streitig machen können. Durch dessen Verschiebung steht höchstens noch ‘Kingdom Come: Deliverance 2’ als Konkurrenz da.



Quelle: METAL HAMMER.de