Kritik zu Deafheaven LONELY PEOPLE WITH POWER

Deafheaven sind wahrlich keine Band, an die Erwartungen gestellt werden sollten. Hätte sonst SUNBATHER im Jahr 2013 den Blackgaze mitbegründet? Wären Black Metal-Fans sonst beim Shoegaze-lastigeren INFINITE GRANITE (2021) ob des Klangwechsels so beleidigt gewesen? Und könnten sie sich nun daran erfreuen, dass LONELY PEOPLE WITH POWER wieder mit keifender Wucht hereinbricht? Mit ihrem sechsten Album besinnen sich die US-Amerikaner jedenfalls wieder auf ihre düstere Seite und stellen in den Vordergrund, was einigen Fans beim Vorgänger zu kurz kam. Doch das nur zur Einordnung – ein Vergleich würde den schwerpunktunabhängig stets überzeugenden Deafheaven niemals gerecht. LONELY PEOPLE WITH POWER kombiniert gekonnt vorige Erfahrungen, verstrickt hochmelodische Passagen mit rasendem Gewitter und bricht dies immer wieder gekonnt mit ruhigen Post Rock-Momenten.
🛒 LONELY PEOPLE WITH POWER bei Amazon
Hier sitzt jeder Takt; Deafheaven wissen genau, wie weit sie den Bogen spannen können, bevor selbst geübte Hörer eine Pause brauchen, wann George Clarkes Gesang klar (‘Heathen’) anstatt wie durch einen dunklen Schleier geschrien in unsere Sphären dringen soll, wie sie die ‘Incidental’-Intermezzi strategisch setzen müssen. Umso mitreißender wird dadurch der schwarzmetallische Großteil des Albums, das bereits zum ersten Song ‘Doberman’ als weitere Großtat in der Diskografie zu erkennen ist.
***
Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung
***
Quelle: METAL HAMMER.de