Kritik zu Eden Circus IRRLICHT

Mehr als zehn Jahre Pause zwischen dem ersten und zweiten Album sind für eine Karriereentwicklung … nun ja: eher ungünstig. Die Hamburger Eden Circus zeigen sich davon unbeeindruckt und veröffentlichen nun ihr Zweitwerk IRRLICHT. Letzteres soll dem Volksglauben nach arglose Wan­derer in die Irre führen – um in diesem Bild zu bleiben: Als Hörer weiß man auch nicht, zu welchem Zeitpunkt dieses Album in Richtung des Alternative-, Post- oder Prog Rock abbiegt. Denn all diese Spuren verfolgen Eden Circus und bauen sie in ein atmosphärisch dichtes, düsteres Gesamtbild ein. Im Vergleich zum Debüt MARULA (2014) gibt es vor allem klangliche Verbesserungen zu verzeichnen. IRRLICHT wirkt um einiges druckvoller und ausgewogener. Zum Glück wurde dieses Mal der Gesang weiter im Vordergrund abgemischt, allerdings ist die raue Stimme von Frontmann Siegmar Pohl nicht immer kompatibel zu den Melodiebögen. Zudem verlaufen sich Eden Circus auf IRRLICHT mitunter und verheddern sich in komplexen Strukturen, aus denen sie trotz aller spielerischen und kompositorischen Finesse keinen erhellenden Ausweg finden. Nichtsdestotrotz ein interessantes Album, das zum Erkunden einlädt.

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Quelle: METAL HAMMER.de