Kritik zu Evil BOOK OF EVIL
‘Evil Never Dies’ – das ist nicht nur der Titel von Track drei der Platte, sondern offenbar auch ein Leitspruch der dafür verantwortlichen Band. Denn die Gruppe, die mit BOOK OF EVIL ihr zweites Album veröffentlicht, ist bereits die dritte Inkarnation. Ursprünglich Anfang der Achtziger in Dänemark gegründet, brachten sie damals bloß eine einzige EP raus, die mittlerweile ein ziemlich heißes Eisen im Underground-Feuer ist. Auf BOOK OF EVIL ist zwar nur noch Schlagzeuger Freddie Wolf (der mittlerweile die Gitarre übernommen hat) als einziges Gründungsmitglied mit dabei, das Ganze klingt aber ähnlich traditionell wie das rare Ursprungsmaterial. Allerdings um einiges aufpolierter. Der raue Ton der EP ist wegmodernisiert worden, und statt darüber zu singen, was für harte Typen sie sind, gibt es auf der Platte typische Metal-Gruselgeschichten über dunkle Kräfte und anderen Totenkopfnippes.
Nichtsdestotrotz wissen die neuen Evil noch immer, wie man rockt: Schöne Stampfer wie ‘Beyond Mind Control’ oder ‘Divine Conspiracy’, die mit kreativen Tempowechseln, tonnenschweren Riffs und Speed-Soli daherkommen, bilden den Großteil der Platte. Hin und wieder gibt es aber auch einen Ausreißer, wie etwa das Power Metal-Geschunkel im Titel-Song, der nur durch das verdammt starke Gitarrensolo gerettet wird. BOOK OF EVIL kann dennoch ohne Weiteres bei Bock auf Metal der alten Schule konsumiert werden.
***
Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung
***
Quelle: METAL HAMMER.de