Kritik zu Fauna OCHRE & ASH

Als vor fast zwanzig ­Jahren Wolves In The Throne Room aus dem sogenannten Cascadian Black Metal das neue Ding machten, gab es durchaus ein paar andere Bands/Künstler in eben­jener Region im Nordwesten der USA, die sich ähnlich atmosphärisch mit Ökologie, Esoterik und Tremolo-Riffs beschäftigten. Fauna veröffentlichten von 2006 bis 2012 drei Alben, die Wolves geradezu kommerziell aus­sehen lassen, etwa THE HUNT, das auf einer Wiederveröffentlichung vom 80-Minuten-Song-Monstrum mit (sagen wir mal) heidnischem Sonnenrad auf dem Cover in kleinere Song-Happen unter pseudoindigenem Natur-Tableau verwandelt wurden. OCHRE & ASH sieht mehr als eine Dekade später kaum mehr Kompromissbereitschaft: Die drei Kern-Songs sind 14 Minuten oder länger und bestehen aus vage schamanistischen Geräuschen und extrem verwaschen produziertem, monotonem Riff-Rauschen mit grellem Gesang. Melodie­linien der kruden Art wabern wie Regenvorhänge über allem, was als Ambient-Erfahrung ähnlich gut wie Paysage d’Hiver funktionieren könnte, nur dass ich hier nie das Gefühl bekomme, mir würde von Eisstürmen die Gesichtshaut exfoliert. Hat Kultpotenzial, erinnert an die wilderen Dinge, die einst aus den Waldhütten drangen, aber fällt auch etwas aus der Zeit.

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Quelle: METAL HAMMER.de