Kritik zu Gazpacho MAGIC 8-BALL

Eines vorweg, zum ­besseren Verständnis: Man muss die Zahl 8 des Albumtitels MAGIC 8-BALL von der Seite betrachten, sprich: als Symbol für Unendlichkeit. Denn genau davon handelt dieses imposante Konzept­album, mit dem sich die norwegischen Prog-Götter Gazpacho nach fünf­jähriger Pause zurückmelden und auf dem sie die vermeintliche Logik von Zufälligkeiten und sich permanent wiederholenden Lebenszyklen hinterfragen. Wie von dieser Band gewohnt, durchzieht die neuen Songs eine fast physisch zu greifende Schwere, begründet durch die melancholische Stimme von Frontmann Jan-Henrik Ohme. Um den Gesang herum zelebrieren seine Mitmusiker ein enges Geflecht aus sphärisch-rockigen Songs, deren Ursprung letztlich auf Pink Floyd zurückgeht, aber lange schon eine eigene Ausdrucksform gefunden hat. Denn während bei Waters, Gilmour & Co. vor allem der Blues die Grundlagen bildete, sind es bei Gazpacho eher Einflüsse von Prog Rock, Electronic, Trance oder Meditationsmusik. Auch auf MAGIC 8-BALL ist all dies mit einer wunderbar tief­schürfenden Intensität arrangiert und ­orchestriert, sodass man als Zuhörer ständig Gänsehaut bekommt und sich in die acht Kurzgeschichten mit ihren unterschiedlichen Charakteren, Stimmungen und Erzählungen sofort hineinträumt.

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Quelle: METAL HAMMER.de