Kritik zu GHOST OF YŌTEI
Der Vorgänger zu ‘Ghost Of Yōtei, ‘Ghost Of Tsushima’ (2020), markierte den letzten großen Exklusivtitel der PlayStation 4 und faszinierte mit seiner malerischen Open World. Fünf Jahre später erscheint nun die Fortsetzung, die an die bekannten Stärken anknüpft, aber nicht frei von Schwächen bleibt. Als Atsu begibt sich der Spieler auf einen Rachefeldzug gegen die Yōtei Six – sechs Samurai, die einst das Dorf der Protagonistin überfielen und ihre Familie auslöschten. Die Handlung wirkt solide, leidet jedoch unter einem ungleichmäßigen Erzähltempo und zu wenigen Überraschungen. Emotional berührt sie dennoch, etwa wenn Pflichtgefühl und persönliche Vergeltung miteinander kollidieren.
Spielerisch überzeugt ‘Ghost Of Yōtei’ vor allem in den Kämpfen: Zwischen zahlreichen Waffen, deren Wirkung je nach Gegnertyp variiert, und einem weit verzweigten Fertigkeitenbaum entfaltet sich eine taktisch dichte Dynamik. Auch technisch weiß Entwickler Sucker Punch zu begeistern – das Zusammenspiel aus Licht, Wetter, Schnee und Vegetation erschafft eine eindrucksvoll lebendige Atmosphäre, die das Geschehen trägt. Doch trotz aller visuellen Pracht bleibt das Gefühl, dass ‘Ghost Of Yōtei’ sein eigenes Erbe nicht vollständig übertrifft: ambitioniert, schön, aber oftmals zu vorsichtig. Sucker Punch liefert keinen Paukenschlag, wohl aber einen würdigen Nachfolger eines modernen Klassikers.
Quelle: METAL HAMMER.de

















