Kritik zu Haxprocess BEYOND WHAT EYES CAN SEE

Die progressiven Seiten des frühen Death Metal bekommen in der jungen Generation eine Menge Aufmerksamkeit, wobei es vor allem vor dem Chuck Schuldiner-Altar reichlich Knieabdrücke gibt. Der von Haxprocess’ Lothar Mallea ist auch dabei, flüchtig nur, denn er hat so vielen anderen Respekt zu zollen: Pestilence und Atheist sind zwei weitere Namen, die fallen müssen, um die Wundertüte, die BEYOND WHAT EYES CAN SEE geworden ist, zu beschreiben. Dabei sind Haxprocess keine reinen Epigonen. Jeder der vier um die zehn Minuten langen Songs spiegelt vielmehr in Facetten diese Einflüsse, vor allem aber ihre großen Visionen wider. Das ist tendenziell, trotz der üppigen Song-Längen, etwas viel: Die Ideen sprudeln nur so, ein Motiv jagt das nächste, nie im Shred-Wahn des modernen Tech Death, sondern organisch bis retro und beeindruckend musikalisch. Wenn es heißt, ein Album erschließe sich erst nach mehrmaligem Hören, ist das für mich immer ein zwiespältiges Lob – bei BEYOND WHAT EYES CAN SEE ist es aber jedem, der etwa mit Blood Incantation warm wird, jede Mühe wert.
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Quelle: METAL HAMMER.de