Kritik zu Hemelbestormer THE RADIANT VEIL

Wenn ein Album heutzutage mit nur acht Liedern auf über eine Stunde Gesamtlaufzeit kommt, ist klar, dass den Hörer wahrscheinlich Ungewöhnliches erwartet. So geschehen bei THE RADIANT VEIL, dem vierten Album der belgischen Band Hemelbestormer. Was mit dem zehnminütigen ‘Usil’ doomig und träge anfängt, entwickelt sich langsam zu einer faszinierenden Mischung aus Prog-, Doom-, Post- und sogar Black Metal-Elementen mit dem leichten Hauch einer Science-Fiction-Klangkulisse. Das Werk ist vorwiegend instrumental gehalten; Ausnahmen sind die Lieder ‘Turms (feat. Philip Jamieson Of Caspian)’, in dem teilweise sanfter Klargesang zu hören ist, ‘Cel’ und das letzte Lied der Platte, ­‘Sartre’, die beide mit einigen düsteren, atmosphärischen Growls ausgeschmückt sind. Ansonsten zieren verträumt-wa­bernde Synthesizer und stimmungsvoll verzerrte Gitarren- und Bassmelodien die Songs der Belgier. Trotz der Neigung zu Trance-artigen und meditativen Tonfolgen (beispielsweise ‘Laran’ und ‘Turan’) verlieren Hemelbestormer ihren Metal-Ursprung nicht aus den Augen. Tracks wie ‘Tiur’ oder ‘Tinia’ können beispielsweise mit einer etwas härteren Klangart punkten. THE RADIANT VEIL ist ein in sich schlüssiges und spannendes Album. Besonders Leute, die Spaß daran haben, sich von weitschweifigen, langen Liedern treiben zu lassen, anstatt der immer kürzer werdenden Aufmerksamkeitsspanne nachzugeben, sollten bei Hemelbestormer mal reinhören.

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Quelle: METAL HAMMER.de