Kritik zu Holy Scum ALL WE HAVE IS NEVER

Wer es schafft, einen derart modefernen und kompromisslosen Sound zu erschaffen – ein massiges, nerviges Geplodder, wie man es jenseits der Achtziger kaum noch zu hören bekommt –, sollte allein dafür schon Punkte kriegen. Quasi als Applaus für eine Platte abseits der gängigen Regeln. Aber reicht das in der Summe aus für nachhaltige Begeisterung? Die nordenglischen Holy Scum stammen aus dem fruchtbaren Dunstkreis des Krachkollektivs GNOD; deren Mitgründer/Bassist Chris Haslam, Gitarrist Al Wilson sowie Drummer Jon Perry haben sich dafür mit Gitarrist Peter J. Taylor (Action Beat) und Sänger, Synthie-Fex und Producer Mike Mare (Dälek) zusammengetan. Drei Jahre nach dem Debüt STRANGE DESIRE heben Holy Scum ihr Game nun auf die nächste Stufe: ALL WE HAVE IS NEVER trieft vor Feedback, alles reißt und zerrt, vor allem der rumorende Bass.
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Es wird geschnarrt, monologisiert, gespuckt und gewütet, mit humorloser Freude an der Dekonstruktion – als stelle man das weiße Rauschen eines alten Fernsehers auf Volume 11 und jage es durch Feedback, bis das Ohr blutet. Von vorne bis hinten ist das akustische Gewalt; schwer zu sagen, was und wie viel davon improvisiert ist, was hingegen genauestens ge-plant. Sicher ist auf jeden Fall: Die einwöchigen Aufnahmen auf der schottischen Isle Of Lewis haben etwas sehr Unangenehmes gezeitigt. Fans von Birthday Party, Swans, Godflesh und Big Black: vielleicht wollt ihr mal reinhören?
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Quelle: METAL HAMMER.de















