Kritik zu In The Woods… OTRA

Die ersten drei Alben der Norwe­ger werden für mich immer unan­tastbar bleiben, dokumentieren sie doch einen der schwindel­erregendsten und emotionalsten musika­lischen Husarenritte der erweiterten Black Metal-Geschichte, vom mystisch-nebelverhangenen HEART OF THE AGES bis zur psychedelischen Ekstase von STRANGE IN STEREO. Im Jahr 2000 war Schluss, seit 2014 gibt es ein Comeback mit einzig Drummer Anders Kobro von einst, ansonsten stark wechselnden Line-ups und mittlerweile vier Alben, die meist so zwischen „überraschend gut“ und „Was soll das?“ changieren. OTRA fällt leider herb in die zweite Kategorie, vor allem, weil das Gebotene so wenig mit der Vergangenheit verbindet.

🛒  OTRA bei Amazon

Das liegt vor allem an Sänger Björn Fjellestad, seit 2022 und dem vorigen Album DIVERSUM dabei, der hier jeden einzelnen Song mit seiner Power Metal-geschulten Stimme dominiert. Singen kann er, keine Frage, aber Knödelschmacht wie ‘The Crimson Crown’ führt bei mir zu heftigen aller­gischen Reaktionen, und wenn es denn mal in schwarzmetallische Phrasierungen geht, klingt es fast wie Fools Gardens ‘Lemon Tree’ mit Growls. Die Schergen an den Instrumenten liefern dazu zweck­dienliche Begleitmusik, mehr nicht. OTRA ist schön, ja. In The Woods… waren mal Magie. Heute nicht mehr.

***
Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung
***



Quelle: METAL HAMMER.de