Kritik zu Inhuman Condition MIND TRAP

Was entsteht, wenn drei ehemalige Massacre-Mitglieder eine nach einer Massacre-EP benannte Band betreiben? Richtig: ein Death Metal-Massaker der alten Schule. Alt ist auch Inhuman Conditions Problem: Nach RAT GOD (2021) und FEARSICK (2022) geizen Sänger/Schlagzeuger Jeramie Kling, Gitarrist Taylor Nordberg und Bassist Terry Butler auf MIND TRAP abermals mit Überraschungen. Mit festem Blick auf Omas Rezept selbst produziert, klingen die neun neuen Songs wie Relikte aus den Neunzigern. Rhythmisch setzen Inhuman Condition vor allem auf mittlere Geschwindigkeiten und Bay Area-Ausbrüche. Dazu streut Nordberg heulende Soli ein – fertig ist MIND TRAP. Trotz der simplen Strukturen stellen sich jedoch kaum einprägsame Momente ein. Vielmehr nutzt sich das Strickmuster schnell ab und streift in den schwächsten Phasen die noch langweiligeren Six Feet Under. Auch die Gastgesänge von Scar Symmetrys Jonas Kjellgren (im ‘Seasons In The Abyss’-Klon ‘Recollections Of The Future’), The Absences Jamie Stewart und Cannibal Corpse-Schlagzeuger (!) Paul Mazurkiewicz (im mit Tapping-Soli verzierten ‘Face For Later’) können nicht über das gebotene Mittelmaß hinwegtäuschen. Einzig das thrashige ‘The Betterment Plan’, das vergleichs­weise dynamische ‘Chaos Engine’ und das slammige ‘Obscurer’ generieren kurzzeitig Hörspaß. Angesichts der prominenten Köpfe hinter Inhuman Condition eine magere Ausbeute, womit die Band zum dritten Mal in Folge enttäuscht.

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Quelle: METAL HAMMER.de