Kritik zu Jinjer DUÉL

Mittlerweile dürfte bekannt sein, dass bei Jinjer jede Erwartungshaltung fehlplatziert ist. Denn sie wird sowieso in kleinste Teile zerlegt und umhergeschleudert, bis man gar nicht mehr weiß, was eigentlich die Erwartung war. Gleichzeitig hat die ukrainische Combo ihren einzigartigen Sound gefunden sowie etabliert und überzeugt damit eine stets wachsende Hörerschaft. Auch mit DUÉL setzt sie das fort. Ihre Kompromisslosigkeit machen Jinjer dabei schon ab dem ersten Takt klar: Der Opener ‘Tantrum’ steigt mit voller Härte ein. Ohne Intro jeglicher Art kommen die Growls von Sängerin Tatiana Shmayluk daher und zeugen von purer Aggressivität. Ein breiter, wie immer klar definierter Sound breitet sich aus, bei dem jede noch so dezente Note deutlich zum Vorschein kommt – insbesondere der durchdringende Bass von Eugene Abdukhanov.

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Wer nicht bei der Sache ist, kann direkt wieder aussteigen: Die teils wirren, teils fehlenden Strukturen der Songs verlangen den Fans einiges ab. Das ist nicht neu, doch sind die Stücke teils noch weniger greifbar als zuvor. Gleichzeitig zeugt DUÉL von einer ausgeprägten Dynamik: Das Stück ‘Tumbleweed’ zeigt, welche Energie die Band auch mit reinen Klargesang-Passagen und gemächlicheren Tempi der Rhythmusfraktion erzeugen kann. Jinjer sind weiterhin groß in dem, was sie tun. Ob man für all die Ecken und Kanten den richtigen Zugang findet, muss jeder selbst herausfinden.

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Quelle: METAL HAMMER.de