Kritik zu King Witch III

Das dritte Album, so heißt es immer, zeigt das wahre Potenzial einer Band. Im Fall von King Witch aus Edinburgh beweist III, dass die Band in dieser Hinsicht keine Probleme hat. Die schottischen Doom-Metaller zeigen, dass die kontinuierliche Weiterentwicklung, die sie seit ihrer Gründung 2015 hingelegt haben, noch lange nicht zu Ende ist. Der rohe, kraftvolle Mix aus Doom, Heavy Rock und klassischem Metal, der die Anfangszeit geprägt hat, ist nun feiner, detailreicher, ausgefeilter. Wuchtige Riffs, eine standesgemäß finstere Atmosphäre und die beeindruckend-intensive Stimme von Frontfrau Laura Donnelly prägen heute das Klangbild der Schotten – bereits der Opener ‘Suffer In Life’ beweist diese neue, fokussiertere Energie der Band. Die Produktion – komplett von Gitarrist Jamie Gilchrist in dessen Studio ­Nameless City Sound übernommen – verleiht dem Album eine rohe Direktheit, ohne auf Tiefe zu verzichten. Die Songs wirken kompakter als in der Vergangenheit, aber keineswegs weniger kraftvoll. ‘Swarming Flies’, die erste Single, zeigt beispielhaft, wie die Band Doom-Elemente mit einem fast ­grungigen Drive verbindet. Auch ‘Deal With The Devil’ und ‘Behind The Veil’ offenbaren diese neue Präzision im Songwriting. III ist kein radikaler Bruch mit der Vergangenheit, sondern eine konsequente Evolution. King Witch haben sich ihre doomige Identität bewahrt, gleichzeitig aber ihren Sound modernisiert und verdichtet: mächtig, ehrlich und voller Seele.

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Quelle: METAL HAMMER.de