Kritik zu KK’s Priest THE SINNER RIDES AGAIN
Beim zweiten Streich der Priest-Filiale um Gitarrist K.K. Downing und Sänger Tim „Ripper“ Owens strotzen Titel, Musik und Texte wie schon beim Debüt vor Anspielungen auf die übermächtige Haupt-Band. Ob sich Downing mit seiner Judas-Version in persönlicher und/oder künstlerischer Hinsicht einen Gefallen tut, lassen wir mal dahingestellt. Aber die Sammlung von Zitaten ist durchaus beachtlich. Betrachtet man THE SINNER RIDES AGAIN wie ein neues Album von Primal Fear oder Cage (von denen Schlagzeuger Sean Elg zum Line-up gehört), bleibt festzuhalten, dass K.K. noch immer starke Riffs schreibt, die perfekt mit Rippers Stimme harmonieren. Nummern wie das schnelle ‘Reap The Whirlwind’, der variable Stampfer ‘One More Shot At Glory’ (fast mehr Judas Priest als Judas Priest selbst) oder das düster aus dem Rahmen fallende ‘Hymn 66’ und ‘Keeper Of The Graves’ sind zeitloser Heavy Metal in Reinkultur.
So hätten Judas Priest ab 1997 mit dem Ripper am Mikrofon klingen können und vielleicht müssen, anstatt sich mit JUGULATOR und vor allem DEMOLITION (2001) dem damaligen Zeitgeist anzubiedern. Doch zurück zur Gegenwart und THE SINNER RIDES AGAIN. Ausgerechnet mit dem Titelstück hat sich eine langweiligere Komposition auf das Album geschlichen, ansonsten kann der geneigte Fan von durchgehend gutem, wenn auch nicht immer atemberaubendem Tribut an den wahren Stahl ausgehen. Die Gitarrenduelle zwischen Downing und seinem jungen Gegenüber A.J. Mills (der zuvor bei einer Priest-Coverband spielte und somit ein bisschen das Gegenstück zu Richie Faulkner darstellt) tragen zum hohen Qualitätsstandard bei, was auch für den klaren und schneidenden Sound gilt.
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An den Reglern saß K.K. persönlich, während der Mix und das Mastering von Jacob Hansen erledigt wurden. Der Sound-Hexer (unter anderem Destruction, Avantasia, Volbeat) steht seit Jahrzehnten für Qualität, sodass sich Freunde des traditionellen Heavy Metal ohne Umwege auf diesen Roadtrip in gar nicht mal so unbekannte Gefilde begeben können – die mit Nieten bestückte Lederjacke und die Sonnenbrille nicht vergessen. Sammler von Tonträgern achten auf die hölzerne Box mit dem Album und allerlei Krimskrams drin, die angeblich auf schmale 500 Stück limitiert ist.
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Quelle: METAL HAMMER.de