Kritik zu Kollapse & Grava KOLLAPSE & GRAVA

Viele Sänger können schreien, aber bringen damit keine echte, nackte, ungefilterte Option rüber. Wenn Kollapse und Grava auf ihrem Split-Album vors Mikro treten, ist das anders. Verzweiflung, Weltschmerz und Panik werden in jedem kehligen Schrei spürbar, kriechen regelrecht unter die Haut. Im Grunde gilt das aber sowieso für die Musik als Ganzes, die auf sehr unbequeme, widerspenstige und garstige Weise von den Abgründen in uns allen erzählt. Ohne Übertreibung, ohne Drama, ohne Selbstmitleid. Einfach nur mit einer vollen Kelle Hass und Resignation, produziert vom alten Metallica-Spezl Flemming Rasmussen. Sachen gibt’s. Es knallt, es pocht, es ächzt, es rumort, es schiebt alles gewaltig. Mal jeder für sich, mal zusammen dröhnen und hacken sich die beiden dänischen Bands durch ihre Songs, teilweise grenzwertig dissonant und scheppernd, teilweise in Trance-artig-monotoner Brillanz. Einfach zu verdauen ist das nie, eingängig auch nicht, aber man bekommt beim Hören das eigentümliche Gefühl, dass man lieber nicht damit aufhören sollte, weil dieser Lärm irgendwie läuternd, reinigend wirkt. Schwarz ist das, pechschwarz sogar, zitiert Neurosis und Swans, pflügt durch Metal, Hardcore und Sludge und reißt mit in tiefste Abgründe, in denen man sich selbst begegnet.
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Quelle: METAL HAMMER.de















