Kritik zu Lik NECRO

Wer einen Song wie ‘Deceased’ an den Anfang eines Albums stellt, hat auch mittlerweile das Recht, in einem Atemzug mit Legenden wie Entombed, Dismember oder Grave genannt zu werden. Lik aus Stockholm halten seit 2014 die Flagge des schwedischen Death Metal hoch, und zwar so authentisch, dass man zu keiner Sekunde das Gefühl bekommt, sie versuchten, sich anzubiedern. ­NECRO wird durch tief gestimmte Gitarren dominiert, unschlagbare Melodien verzaubern die tödliche Stimmung, und Sänger/Gitarrist Tomas Åkvik peitscht seine Mitstreiter durch die Songs, wie es nur L-G Petrov von ­Entombed konnte. Einmal mehr hat Produzent Lawrence Mackrory ­(Meshuggah, Decapitated) die Stahlplatten so zusammengeschweißt, dass NECRO als homogenes Ganzes erscheint. Mal ein bisschen mehr Midtempo (‘They’), mal schwärzer (‘War Praise’) oder auch brutalst derb (‘Shred Into Pieces’) – NECRO hat es in sich. Nick Holmes (Paradise Lost) schaut bei ‘In Ruins’ vorbei, und mit dem leicht fies verspielten ‘Rotten Inferno’ endet das erste Genrehighlight 2025.

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Auch inhaltlich amtlich, denn Lik erzählen uns blutgetränkte, phantasievolle Geschichten, die mit allem gespickt sind, was guter Death Metal braucht: Zombies, Nekrophilie, Mord, Tod, Krieg und dystopische Endzeitszenarien, die in der totalen Verrottung enden. NECRO klingt klassisch und dennoch zeitgemäß. Nicht staubig, faulig, angemottet, sondern frisch, würzig und tödlich präzise. Schwedischer Death Metal, wie er schwedischer nicht sein könnte.

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Quelle: METAL HAMMER.de