Kritik zu Lord Of The Lost OPVS NOIR VOL. 1

Nach dem ESC-Kapitel, dem von den Siebzigern beeinflussten BLOOD & GLITTER (2022), der Cover-Scheibe WEAPONS OF MASS SEDUCTION (2023) und Chris Harms’ New Wave-Solodebüt 1980 wollen Lord Of The Lost offenbar klar aufzeigen, wo sie herkommen. Zurück „in das dunkle Innere der Band“ – so lautet die offizielle Marschroute. Und zwar nicht nur mit einem Album, sondern gleich dreien an der Zahl und insgesamt 33 Songs. Auf dem ersten Trilogieteil OPVS NOIR VOL. 1 setzt es Dark Wave-Metal satt, mit dem die Hamburger gekonnt die beiden Extreme melancholische Anschmiegsamkeit und Bissigkeit unter einen Hut kriegen. Das wird direkt im Opener ‘Bazaar Bizarre’ deutlich – in die gleiche Kerbe schlagen ‘Damage’ (featuring Whiplasher Bernadotte), ‘Ghosts’ (mit Tina Guo) sowie ‘Lords Of Fyre’ (mit den Beinahe-ESC- und tatsächlichen Doppel-Headlinertour-Kollegen Feuerschwanz). Das größte Ohrwurmpotenzial weist ‘My Sanctuary’ auf, während die mit Neuzugang Benjamin Mundigler (Gitarre, Keyboard) erstmals als Sextett agierende Gruppe in der berückenden Power-Ballade ‘Light Can Only Shine In The Darkness’ Within Temptation-Frontsirene Sharon den Adel glänzen lässt. Inwieweit sich die Nordlichter damit weitere Fans außerhalb der Gothic-Szene erspielen, bleibt abzuwarten. „Children of the Dark“ dürften OPVS NOIR VOL. 1 allerdings ausgiebig goutieren.

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Quelle: METAL HAMMER.de