Kritik zu ­Månegarm EDSVUREN

Kurz nach ihrer Jubiläumsfeier beim Wacken Open Air beschenken sich die Schweden ­Månegarm zum 30. Geburtstag selbst – und zwar mit ihrem elften Studio­werk EDSVUREN. Auf diesem frönt das seit 2011 konstant besetzte, hier von den Gastsängerinnen Ellinor Videfors, Lea Grawsiö Lindström und Liv Hope Lenard sowie Geiger Martin ­Björklund unterstützte Trio allem, was das Wikingerherz begehrt: Im Einsteiger ‘I Skogsfruns Famn’ treffen aggressive Growls und treibende Riffs auf stimmungsvolle Chöre und Streicher, während sich ‘Lögrins Värn’ mit passionierter Gitarrenarbeit hervortut. Das durch­gehend in Landessprache intonierte Miteinander von Folk, Black- und Heavy Metal offenbart große Variabilität und erstreckt sich von stürmischen Offen­siven (‘En Blodvittneskrans’) über folkloristische Kleinode mit Frauen- und Klargesang (‘Rodhins Hav’) bis hin zu rituell betrommelter Lagerfeuermusik (‘Till Gudars Följe’). Songs wie ‘En ­Nidings Dåd’, ‘Hör Mitt Kall’ oder dem Titel-Track wohnen Melancholie und Zuversicht, aber auch wunderbare Musikalität inne, die Månegarm von vielen Genre-Kollegen abhebt. Die Tatsache, dass sie sich stilistisch bewusst zwischen Stühle setzen und Fan-Lager von Folk bis Black Metal ansprechen wollen, schmälert ihre Leistung keineswegs. Vielmehr untermauert das von Wetterkulissen und Gesängen ausgeleitete EDSVUREN die Einzigartigkeit der Schweden und zeigt eindrucksvoll, wozu die Jubilare fähig sind. Skål!

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Quelle: METAL HAMMER.de