Kritik zu Master Boot Record PERSONAL COMPUTER
Da im digitalen Zeitalter auch unsere Review-Alben als mp3-Dateien verteilt werden, sahen die zehn Stücke auf PERSONAL COMPUTER zunächst danach aus, als seien sie nicht korrekt benannt worden. Falsch gedacht: Bei ‘80686’, ‘80586’ oder ‘80486SX’ handelt es sich weder um einen Error noch eine automatische Dateienbenennung, sondern (natürlich) um den korrekt betitelten, neuen Audio-Mixdown von Master Boot Record. Eigentlich auch höchste Zeit, dass da mal wieder etwas abgeliefert wird, denn das letzte Werk liegt schon ganze zwei Jahre zurück! Für die meisten Künstler mag das keine Dauer sein. Für jemanden, der jedoch allein 2020 mit C:\DEFRAG, VIRTUAVERSE.OST und FLOPPY DISK OVERDRIVE ganze drei Alben rausgehauen hat, sind zwei Jahre ein halbes Jahrzehnt. Die digitale Welt dreht sich eben schneller als die analoge.
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Zu hören sind auf PERSONAL COMPUTER wie gewohnt Industrial-lastige Rhythmen, bestehend aus Drum-PC und fetten, maschinellen Gitarren-Riffs. Master Boot Record ist dabei der einzige Mensch… äääh: Cyborg, bei dem billige Midisounds nach Kunst klingen. Kombiniert wird das Ganze mit entsprechenden Synthie-Melodien, die rein musikalisch an Klassik erinnern (‘80686’), dabei sogar ganz und gar ins Erhabene abdriften, Sound-technisch aber eindeutig in die Epoche der ersten Nintendo-Konsolen fallen. Ein Arcade-Spiele-Soundtrack, klassisch arrangiert und in ein metallisches Gewand gehüllt. Nischig, nerdig – aber brillant.
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Quelle: METAL HAMMER.de