Kritik zu Megaherz IN TEUFELS NAMEN
Puh. Das muss man bei einer Band erst mal sacken lassen, die einem um die Jahrtausendwende mit KOPFSCHUSS (1998) und HIMMELFAHRT (2000) zwei brachial gute Alben präsentierte. Dass Megaherz den Ausstieg der einstigen Herzkammern, namentlich Sänger Alexander Wesselsky und Gitarrist Noel Pix (jetzt beide bei Eisbrecher), kommerziell längst verdaut haben, belegen die guten Chart-Positionen der letzten Veröffentlichungen (KOMET gelang 2018 beispielsweise der Sprung auf Platz sieben). Vielleicht ist aber genau dies aktuell ein Problem: So gefällig und schmeichelnd wie auf IN TEUFELS NAMEN klangen die Münchener noch nie.
Selbst die härteren Lieder sind von derart kuschelweichen Arrangements umrahmt, dass kaum Druck entsteht. Und dann gibt es mit ‘Rabenherz’ und ‘Kannst du den Himmel sehen’ noch zwei Songs, die locker im ‘ZDF-Fernsehgarten’ präsentiert werden könnten. Von Nino de Angelo. Wenn schon Romantik, dann bitte im aberwitzig-kauzigen Stil von Joachim Witt. Wie es sehr viel besser geht, zeigt ausgerechnet der letzte Song ‘Auf dem Weg zur Sonne’, in dem Megaherz genau die Schnittmenge aus düsterer Epik, hoher Eingängigkeit und metallischem Arschtritt treffen. Davon bitte in Zukunft wieder mehr. Puh.
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Quelle: METAL HAMMER.de