Kritik zu Memphis May Fire SHAPESHIFTER

Wie schon bei ihrem letzten Album REMADE IN MISERY (2022) verfolgen Memphis May Fire auch bei SHAPESHIFTER einen strittigen Trend, wenn es um die Veröffentlichung ihrer neuen Musik geht: Zum Erscheinungsdatum der Platte ist die Hälfte der Songs längst veröffentlicht. Nur dass es diesmal gänzlich freiwillig passiert ist, da man nicht mehr gegen den Stillstand einer Pandemie ankämpfen musste. Der Trend geht eben weg vom ganzheitlichen Album hin zu den schnelleren Hörgewohnheiten der Fans auf Spotify. Davon kann man halten, was man will, aber: Die große Überraschung ist damit schon mal verfallen. Von diesem Trend abgesehen liefern die Texaner allerdings durchaus ab. Jedenfalls dann, wenn sie ihre wütenden Breakdowns und breit klingenden Riffs zum Besten geben. Der Halftime-Rhythmus im Zwischen-Part von ‘Infection’ ist eine Dampfwalze, die alles niederrollt, was ihr in die Quere kommt – das können Memphis May Fire wirklich gut.
Was sie aber auch gut können, ist, wie Justin Timberlake zu klingen, wenn es etwa zum falsettlastigen Pop-Refrain von ‘Chaotic’ kommt, der genauso auch zwischen den Einkaufsregalen vom Edeka gegenüber ertönen könnte. Am Ende ist es eben wieder der typische Metalcore-Mischmasch samt aller Schemata, die man bereits zur Genüge kennt. Ein völlig okayes Album, das zwischen harten und weichen Tönen umherspringt.
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Quelle: METAL HAMMER.de