Kritik zu Nickelback GET ROLLIN‘

Nickelback GET ROLLIN‘

Rock, BMG/Warner (11 Songs / VÖ: 18.11.)

Für mich haben Nickelback diverse Seiten. Einerseits die griffigen Heavy Rock-Nummern, die speziell live alles wegballern, dann die extrem clever produzierten Modern Rock-Lieder, bei denen das US-Radio abspritzt, und dann die Balladen, die mich permanent zum Brechen bringen. Direkt zu Beginn stellen Nickelback sicher, dass sie noch immer zum Rock-Bereich gezählt werden müssen. Die bratenden Gitarren der ­ers­ten Single ‘San Quentin’ und des folgenden Lieds ‘Skinny Little Missy’ ver­sengen unerbittlich Nackenhaare, bevor ich mich zu dem unsäglichen Mitklatschschmacht­fetzen ‘Those Days’ erstmals übergebe.

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Auch ‘Does Heaven Even Know You’re Missing’ und ‘Horizon’ räumen unweiger­lich das Gesicht aus (das etwas abge­hangene Alternative Rock-Pendant ‘Tidal Wave’ und das an Metallicas LOAD-Ära erinnernde ‘Steel Still Rusts’ verur­sachen deutlich weniger Magenschmerzen). Mir bietet GET ROLLIN’ zu viele ruhige Momente, und darunter leidet deutlich die Dynamik der Scheibe. Aber dann gibt es eben auch noch den grandiosen 7-Punkte-Abschluss ‘Just One More’, der als Vorlage an alle Musikschulen verteilt werden sollte – exakt so komponiert, produziert und arrangiert man einen mitreißenden Hit. Nickelback waren, sind und bleiben eine Hassliebe.

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Quelle: METAL HAMMER.de