Kritik zu Nighthawk SIX THREE O

Dass das vierte Album der von Robert Majd (Metalite, Captain Black Beard, Fans Of The Dark) als Pandemiepausenfüller und Gitarristenpositionswechselentschuldigung ins Leben gerufenen Projekt-Band einen Song des Anfang der Fünfziger Jahre aktiven US-Blues-Musikers Robert Nighthawk als Albumtitel nimmt, zeugt von Rock-musikologischer Expertise. Muddy Waters-Enthusiasten und Delta-Experten dürften jedoch am melodischen Vintage Rock der Schweden nur ein recht geringes Interesse zeigen. Nach dem vorjährigen Albumexkurs VAMPIRE BLUES unter vokaler Führung von Linnéa Vikström (Thundermother) übernimmt wie schon auf PROWLER (2023) Soilwork-Sänger und AOR-Adept Björn Strid das Mikro. Und der schart mit John Lönnmyr (Keyboards) und Rasmus Ehrnborn (Bass) gleich zwei weitere seiner The Night Flight Orchestra-Kollegen um sich. Mit mehr Classic- als nur reinen Melodic Rock-Tendenzen (hier darf Lönnmyr noch mehr die Hammond vorfahren und scheinen Deep Purple das Maß aller Dinge, wovon nicht allein das finale Rainbow-Cover ‘Man On The Silver Mountain’ zeugt) bietet auch SIX THREE O eingängige Songs mit grundsolider Siebziger-Verwurzelung. Die vom gleichen Autor schon in der Rezension zu PROWLER postulierte Frage, warum für Strid und Co. die zwingende Notwendigkeit eines doch recht engen Genre-Parallelflugs besteht, bleibt indes weiterhin unbeantwortet.
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Quelle: METAL HAMMER.de