Kritik zu Omnium Gatherum MAY THE BRIDGES WE BURN LIGHT THE WAY
Markus Vanhala scheint um sein Leben zu spielen. Die allgemeine Entwertung von Musik kontert der Finne mit einer sowohl quantitativ als auch qualitativ erstaunlichen Offensive. Neben Insomnium, Cemetery Skyline und I Am The Night vergisst er zum Glück seine Urformation Omnium Gatherum nicht, obgleich ORIGIN bereits auf 2021 datiert. Deren neues, zehntes Werk wartet nicht nur mit grandiosem Titel und lockerem Konzept auf, sondern auch mit instrumentalem Rahmen. ‘My Pain’ oder ‘The Darkest City’ zeigen indes, wie gut der emotionale Klargesang von Vanhala und Bassist Mikko Kivistö der Truppe steht – insbesondere als Kontrast zu Jukka Pelkonens wuchtig-dunklen Growls. Als Höhepunkte entpuppen sich ‘The Last Hero’, das am Ende dezent elektronisch angehauchte ‘Barricades’ sowie ‘Walking Ghost Phase’: Während Erstgenannte mit packend-verspielten Riffs aufwarten und beeindruckend leichtfüßig daherkommen, besticht bei Letzterem insbesondere der Refrain (in dessen einleitenden Gangshouts Gesangsproduzent Björn „Speed“ Strid mitmischt). MAY THE BRIDGES WE BURN LIGHT THE WAY mag kein übergroßer oder sonderlich innovativer Wurf aus dem Finnenlager sein, Vanhalas unvergleichliche Riff-Kunst hebt jedoch selbst Standards wie ‘Ignite The Flame’ oder ‘Streets Of Rage’ auf ein anderes Niveau und sichert Omnium Gatherums Ruf als verlässliche Anlaufstelle für Genrefans.
Das größte Problem des zehnten Omnium Gatherum-Albums ist eigentlich keines: Es klingt von vorne bis hinten klasse; wirkliche Ausreißer (ob nach oben oder unten) gibt es dabei nicht. So hält einen nichts davon ab, mit Riff-Lehrstücken wie ‘Barricades’ oder ‘Ignite The Flame’ in den Pit zu galoppieren oder sich zurückzulehnen, um Melancholie- und Melodiekunstwerke wie ‘The Darkest City’ oder ‘My Pain’ zu genießen. Sebastian Kessler (5 Punkte)
Häufig genug meckere ich ja über die oftmals kompositorisch wie klanglich unterirdischen Death Metal-Produktionen. Nicht so bei MAY THE BRIDGES WE BURN LIGHT THE WAY. Omnium Gatherum machen (fast) alles richtig: Der Sound ist erstklassig, die Songs sind ruppig bis harsch, aber gleichzeitig melodisch und wunderbar facettenreich orchestriert. Ergo: tolle Scheibe einer grandiosen Band! Matthias Mineur (5 Punkte)
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Quelle: METAL HAMMER.de

















