Kritik zu Red Mess HI-TECH STARVATION

Bereits die bisherige Band-Geschichte ist beindruckend: 2013 in Brasilien gegründet, fasst das Trio aus Sänger und Bassist Lucas Klepa, Gitarrist Thiago Franzim und Schlagzeuger Douglas Labigalini nach ersten lokalen Erfolgen den postpandemischen Plan und Gruppenbeschluss, gemeinsam auszuwandern und sich fortan in Berlin niederzulassen. Dass die Band nach diesem entscheidenden Schritt auch etwas von ihrer musikalischen Vergangenheit zurückgelassen hat, beweist ihr drittes Album HI-TECH STARVATION. Denn verglichen mit dem Debüt INTO THE MESS oder dem 2022er-Nachfolger BREATHTAKER haben Red Mess Sound und Songwriting optimiert und den Stücken zusätzliche kompositorische Finesse angedeihen lassen. Das Ergebnis ist ein zwischen Neunziger-Grunge-Attitüde und alternativem Stonertum oszillierendes Album, welches aufs Fuzz-Pedal drückt und authentische Bretter vorweisen kann, dabei aber melodische Gefälligkeiten ebenfalls nicht aus dem Auge verliert. So kann ein Hit-Herzstück wie das verspielte, dem Billy Corgan-Ehrenkodex für Catchiness verpflichtete ‘Intravenous’ genauso wie das basslastige Kyuss-Wüsten­gedächtnisinstrumental ‘Xenon’ neben einem hypnotisch-drückenden Opener wie ‘Huntress’ stehen, ohne dass Red Mess an irgendeiner Stelle Gefahr laufen, den roten Faden zu verlieren.

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Quelle: METAL HAMMER.de