Kritik zu Sanhedrin HEAT LIGHTNING

Die klassischen Genres neu zu pflanzen und abzuernten, ohne die klassischen Wurzeln auszureißen – an dieser Aufgabe haben sich schon unzählige Bands die Prothesen ausgebissen. Sanhedrin machen dahingehend im direkten Vergleich eine wirklich gute Figur. Das New Yorker Trio erliegt nicht der Versuchung, in Ehrfurcht zu erstarren und das Retrorad zu überdrehen, sondern gießt die geliebten Elemente in eine etwas zeitgemäßere Form. Auch klanglich wirkt das nicht altbacken. Heavy Metal und Hard Rock verschmelzen auf dem vierten Album HEAT LIGHTNING zu einer harmonischen Melange in geschmackvoller Präsentation.
Das war es dann aber auch. Speziell dem Gesang von Frontfrau Erica Stoltz mangelt es an Dynamik, wenngleich wohlgemerkt keinesfalls an Wucht. Stoltz hat eine bemerkenswerte Röhre, aber diese zielt nur in eine Richtung. Im Vergleich fällt die Instrumentierung der neun Lieder spritziger und frischer aus. HEAT LIGHTNING stellt für Anhänger der klassischen Lehre eine Hörempfehlung dar – zumindest, wenn sie auf die großen Überraschungsfaktoren verzichten können.
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Quelle: METAL HAMMER.de