Kritik zu Saor AMIDST THE RUINS
Saor sind eine Ausnahmeformation. Das federführend vom schottischen Künstler Andy Marshall betriebene und (live wie auf Platte) mit unterschiedlichen Gästen umgesetzte Projekt steht für eine besonders atmosphärische, naturmystisch angehauchte Form von Black Metal, wobei Instrumente wie Violine, Cello, Bratsche, Dudelsack und diverse Flöten einen folkloristischen Vibe einbringen und die zumeist unauffällig im Hintergrund dahinschrammelnde Basis oft dominieren. In den fünf ausladenden, gerne auf langen Instrumentalphasen fußenden Stücken der sechsten Platte AMIDST THE RUINS gelingt dem Künstler und seiner Truppe abermals eine ansprechende, bestenfalls am Stück zu genießende Mischung mit unterschiedlichen Ausprägungen: Nach dem treibenden Titel-Track erklingen in ‘Echoes Of The Ancient Land’, dem (nach verhaltenem Beginn) erst im Verlauf Fahrt aufnehmenden ‘Glen Of Sorrow’ sowie dem von Flüstern durchzogenen Ruhepol ‘The Sylvan Embrace’ sanftmütige, gemischte Duette.
Im finalen 14-Minüter ‘Rebirth’ steht Ella Zlotos mit ihrer wunderbar schwärmerischen Stimme im Mittelpunkt. Verträumte, introvertierte und doch erhabene Musik, die zum Schwelgen einlädt, den Kraft spendenden Geist der Natur würdigt und die Schnelllebigkeit der modernen Welt vergessen lässt. AMIDST THE RUINS ist ebenso wertvoll wie ein Waldspaziergang im grauen Großstadtjanuar.
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Quelle: METAL HAMMER.de