Kritik zu Signs Of The Swarm TO RID MYSELF OF TRUTH
Klar ist: Deathcore ist in den letzten Jahren immer mutiger geworden. Wo einst nur rohe Gewalt herrschte, setzen Bands heute gezielt auf Melodie, Atmosphäre, cineastische, orchestrale Sounds und technische Raffinesse – und plötzlich ist das, was früher nach rostiger Moshpit-Maschine klang, eine fast schon feingliedrige Angelegenheit. Die Frage ist nur: Wann wird’s zu viel? Signs Of The Swarm liefern darauf eine klare und überzeugende Antwort: TO RID MYSELF OF TRUTH ist ein Monster von Album, aber kein überladenes. Hier wird nicht wild alles reingeschmissen, was gerade in ist. Stattdessen herrscht chirurgische Klarheit. Es ballert, es groovt, es schreit, aber verliert nie den roten Faden. Gleich der Opener – der Titel-Track – macht unmissverständlich klar: Die Songs haben Struktur, technische Tiefe, eingängige Refrains – ohne dabei an Wucht zu verlieren.
Die Industrial-Elemente? Dezent, aber effektiv. Die Melodik? Eingebaut, nicht aufgeklebt. Selbst der fast klarsingende Einstieg in ‘Forcing To Forget’ wirkt – wie auch weitere Passagen – ehrlich, nicht anbiedernd. Kein Pop-Anflug, sondern einfach eine andere klangliche Nuance. Und, ja, die Features mit unter anderem Lorna Shore-Frontmann Will Ramos (‘Clouded Retinas’) und Whitechapel-Chef Phil Bozeman (‘Iron Sacrament’) sind der Knaller – aber nicht der Grund, warum das Album so gut ist. Der Grund ist: Signs Of The Swarm haben kapiert, wie man Härte interessant macht. Nicht schwerer, sondern besser verdaulich. Aber nicht weich, sondern durchdacht.
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Quelle: METAL HAMMER.de