Kritik zu Steven Wilson THE OVERVIEW

Zugegeben, jenseits von den (wieder aktiven) Porcupine Tree und seinen umtriebigen Remix-Tätigkeiten für Bands wie Black Sabbath, Rush, Kiss, Opeth, King Crimson oder Yes ist Wunderknabe Wilson dem METAL HAMMER-Kosmos im Verlauf seiner Synth-Prog-Pop-Solokarriere immer weiter entrückt. Dabei dürfte allein der Blick auf die Tracklist seines achten Alleingangalbums Prog-Puristen frohlocken lassen. Denn das 42-Minuten-Werk THE OVERVIEW setzt sich lediglich aus zwei, jeweils eine ganze LP-Seite füllenden Stücken zusammen: ‘Objects Outlive Us’ und ‘The Overview’. Konzeptuell bildet der sogenannte „Overview-Effekt“ den Leitfaden des Albums: Das aus der Raumfahrt bekannte Phänomen beschreibt den Umstand, als Mensch im Weltall die Erde mit Abstand von außen betrachten zu können, was eine eklatante Wirkung auf Wahrnehmung und/oder Wertschätzung der eigenen irdischen Existenz nach sich zieht.
Ein tiefsinniger Themenkomplex, den Wilson musikalisch mit sämtlichen Geboten und Klangfarben des Prog- und Space Rock-Gesetzbuchs (prominent-essenzielle Saxofonpräsenz inklusive) begegnet und ausstaffiert. Das Ergebnis ist neben seiner wohl ambitioniertesten Soloarbeit bislang ein künstlerisch wertvoller, aber keineswegs sperriger Kaleidoskopblick auf das Terranerleben und ein formidabler Genre-Geniestreich.
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Quelle: METAL HAMMER.de