Kritik zu Storm Seeker SET THE SAILS

Lust auf eine Platte mit Gute-Laune-Garantie? Dann könnt ihr das Heft jetzt weglegen und direkt zum nächsten CD-Shop eures Vertrauens segeln. Die Düsseldorfer Storm Seeker bleiben ihrem Image treu, die Entwicklung entfernt sich allerdings leicht von den Folk-Einflüssen in Richtung einer glatteren Formel. Der Sound ist sauber produziert, die Instrumentierung vielfältig – mit Drehleier und Flöten bleibt die Band klanglich markant. Allerdings fehlt in vielen Songs die Eigenständigkeit, um sich aus dem Meer von Piraten-Bands abzuheben. Es gibt jedoch auch ernste und tiefere Momente: Das Lied ‘Waking Of The Flood’, das sich intensiv mit der Flutkatastrophe 2021 auseinandersetzt, zeigt, dass Storm Seeker mehr können als nur rumgetränktes Seemannsgarn zu spinnen.
Mit Sean Graham haben Storm Seeker einen neuen Frontmann an Bord, der stimmlich überzeugt und sich gut in den Bandsound einfügt. Sein Gesang ist kraftvoll, er trifft den typischen Genre-Tonfall, was einerseits passend, andererseits aber vorhersehbar wirkt. Wer hymnische Refrains, schunkelnde Rhythmen und eine ordentliche Portion Seefahrerromantik sucht, wird hier fündig, doch echte Überraschungen sind rar gesät – und möglicherweise auch gar nicht erwünscht.
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Quelle: METAL HAMMER.de