Kritik zu Sunniva HYPOSTASIS
Das Svart-Label kennt man als Hort für Schrate, Schratinnen und alles dazwischen. Hier schätzt man das Fluide, sich gegen Kategorien zur Wehr Setzende. Wie nun Sunniva, ein Quar-tett aus Turku, bei dem die Basssaiten schwingen wie fette Aale – oder die Aorten vom HYPOSTASIS-Album-Cover. Der Fuzz ist satt im Overdrive, die Mischung von psychedelischem Knöpfedrehen, monolithischer Wiederholung und gutem alten Post Rock ausgewogen. Der Gesang tendiert ins Keifende, mit Drall in Richtung Black Metal. Mein Anspieltipp ist ‘Valovaltimo’ – zu Deutsch „Lichtarterie“. Der Track, der auf einem Albtraum von Sänger und Gitarrist Oliver Webb beruht, beginnt mit chaotischen Wirbeln – jenem Schwarzen Loch, in dem er im Schlaf alles verschwinden sah, sich selbst inklusive. Diese Auflösung ist jedoch der Weg aller Dinge, erkennt er – und sodann werden die Töne lichter, meditativer. Versöhnung stellt sich ein in ritualistischem Ploddern & Stampfen (wie überhaupt auf HYPOSTASIS: die gut geölten Drums von Jaako Ojanperä); ein Touch, der im Song ‘Opening The Key’ noch verstärkt wird. Symbolismus und Esoterik mögen bei Sunniva (altenglisch für „Geschenk der Sonne“) als Steckenpferde zwar abstrakt mitschwingen, aber nie gehen sie zulasten des Groove, der angemessen sludgig aus der Hüfte kommt. Die Band liebt Dissonanzen, aus denen sich Melodien herausschälen – nicht immer sofort, aber immer gewaltig. Ein kurzweiliges Album!
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Quelle: METAL HAMMER.de















